Kurioses aus der Rohrbacher Pfarrchronik von 1917 und 1918

Alte Aufzeichnungen bringen oft so manch Kurioses ans Licht.  | Foto: Foto: Fotolia/Udo Kruse
  • Alte Aufzeichnungen bringen oft so manch Kurioses ans Licht.
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ROHRBACH-BERG (anh). In der alten Pfarrchronik von Rohrbach wurden so manche kuriose und interessante Geschehnisse schriftlich festgehalten. Wir haben mit Archivar und Historiker Anton Brand von der Museumsinitiative Rohrbach einen Blick in antike Schriften geworfen.

Von Kriegsnot und Tabakengpässen

Im Jahr 1917 ist der Krieg nach wie vor allgegenwärtig, wie die folgende Nachricht zeigt: "Heute am Fest Allerheiligen war ein Dankgottesdienst wegen der großen Erfolge in Italien. Die Beamtenschaft hatte teilgenommen. Was die Italiener nach 2,5 Jahren Krieg am Isonzo erobert hatten, wurde ihnen in fünf Tagen wieder abgenommen. Voll Spannung warten wir die zukünftigen Ergebnisse ab." Außerdem herrschte eine große Not an Tabak: "Man bekommt alle Woche nur ein Packl, was für starke Raucher viel zu wenig ist. So wird alles geraucht: Lindenblätter, Nussblätter, Brombeer-, Birken und Holunderblätter, kurz alles, was einen Rauch von sich gibt. Manche haben in ihrem Tabakbeutel ganz gewöhnlich hergeschnittenes Heu, was freilich keinen angenehmen Duft verbreitet. Ich kenne einen Mann, der schon drei Pfeifen gegessen hat – er schneidet sich alle Tage ein Stück vom Rohre herunter und hat den ganzen Tag genug. Kein Mitleid mit den Rauchern, sie sagen, wenn wir keinen Kaffee haben, brauchen die Männer auch keinen Tabak." Im Fokus stand in diesem Jahr auch die Kirchturmglocke: "Der Krieg hat uns auch jetzt noch die größere Glocke genommen. Am 6. Dezember wurde dieselbe vom Turm herab geholt und liegt schon drei Wochen neben der Kirche. Die Hauptsache ist, dass sie herunten ist. Sie wurde beim Begräbnis der Zeller aus Frindorf zum letzten Male geläutet. [...] Das Geläute ist jetzt armselig, man kennt kein Viertel- und Zusammenläuten mehr." Außerdem hat sich der Pfarrer einen neuen Ofen bauen müssen, wie aus diesem Chronikschnipsel hervorgeht: "Die Holznot hat auch den Herrn Pfaffer gezwungen, einen neuen Ofen zu setzen, denn der alte heizt zu viel Holz. Lange hat es gedauert, bei der jetzigen Zeit lernt man aber Geduld."

Von Pfarrhof-Verschönerungen und Tabakkarten

Im März 1918 heißt es: "In der Küche des Pfarrhofes wurde ein Holzboden gelegt, da der frühere besonders im Winter zu kalt war. Das Reinigen kostet jetzt allerdings mehr Mühe, aber jetzt sieht es doch einem Zimmer gleich und macht einen freundlichen Eindruck, zumal die Wände mit blauer Farbe bestrichen wurden. Im Garten geschahen auch manche Veränderungen und Verschönerungen. Der Herr Pfarrer kaufte in Lichtenau Obstbäume und Rosenstöcke, die im Garten gepflanzt wurden. Obwohl bei der jetzigen Lebensmittelnot das Gemüse ein vielbegehrter Artikel ist, so interessiert mich im Garten am meisten der Tabak. Es ist zwar verboten, Tabak zu pflanzen, nur vier Pflanzen sind erlaubt, aber wenn man alle vier Wochen ein Pakl bekommt, muss man zur Selbsthilfe greifen. Für alle Lebensmittel und Gebrauchsartikel sind Karten eingeführt, worauf verzeichnet ist, wieviel ein jeder beziehen kann. Gewöhnlich aber hat man bloß die Karte, bekommen tut man dafür nichts, weil schon alles zu Ende geht. So ist jetzt auch die Tabakkarte eingeführt worden, mit der jeder 18-Jährige berechtigt ist, ein Pakerl Pfeifentabak oder sechs Zigarren oder zehn Zigaretten zu beziehen. Ich fürchte nur, dass auch mit der Karte nichts zu bekommen sein wird. Es wäre schon im Interesse der Raucher gelegen, wenn der Krieg endlich ein Ende nehmen würde." 

Von der Schweine-Misere und armen Kindern

Im April 1918 wurden folgende Zeilen niedergeschrieben: "Die drei jungen Schweine, die der Herr Pfarrer um Weihnachten von Pöschl um 240 K gekauft hatte, mussten wegen Krankheit geschlachtet werden. Nun ist aber der Preis für Ferkel so in die Höhe gegangen, dass man sich das Kaufen überlegen wird. In Rohrbach kostet ein Ferkel 360 K! In Wels wurden sogar 500 K bezahlt. Es ist nur zu vermelden, dass für diese keine Höchstpreise festgesetzt sind." Außerdem waren in der Ortschaft Obergahleiten die Blattern ausgebrochen, die laut der Pfarrchronik von einem Urlauber aus Albanien eingeschleppt worden waren. Dazu heißt es: "Bis jetzt ist bloß ein Kind daran gestorben. Die Bevölkerung der angrenzenden Ortschaften musste sich der Impfung unterziehen. Die Gemeinde Oepping ist gesperrt, die Soldaten, welche gerade auf Urlaub sind, dürfen zu ihrer Freude nicht einrücken.
Kaum ist das Gras auf den Wiesen hervorgekommen, wird schon das Vieh herausgetrieben, weil in Folge der vielen Lieferungen das Futter schon ausgegangen ist. Der Krieg bringt viel Not und Elend." Rohrbach wurde auch zum Zufluchtsort für arme Kinder, wie dieser Chronikschnipsel beweist: "Das Kaiser Karl-Wohlfahrtswerk brachte uns auch heuer wieder arme Kinder nach Rohrbach. 16 sind aus dem Notstandsgebiet im Erzgebirge, die meisten aus der Gegend um Reichenberg. 32 von den Kindern sind Linzer, im Ganzen sind also hier 48. Die Leute sind mit den Nordböhmischen weit zufriedener wie mit den Linzern, die teilweise frech und ungehorsam sind."

Von Ernteeinbußen und eigenem Tabakanbau

Kurze Zeit später liest man in den Aufzeichnungen: "Für die der Schweine, die zu Ostern zugrunde gingen, hat der Herr Pfarrer vier neue gekauft mit sechs Wochen um den Preis von 1200 H! In vielen Häusern verendeten die jungen Schweine, Schuld daran ist der Mangel an passendem Futter, da die Bauern alles für das Militär liefern müssen." Der Krieg ist also weiterhin Thema, wie auch aus diesen Zeilen hervorgeht: "Unsere Offensive gegen Italien musste wieder eingestellt werden infolge Verrat von tschechischen Überläufern und durch Hochwasser." Über die Tabaknot schreibt man ebenfalls nach wie vor einiges auf: "Durch die Einführung der Tabakkarte entfällt auf einen Raucher in der Woche ein Pakl Pfeifentabak oder zwölf Zigaretten oder fünf Zigarren. Da dieser Mangel lange nicht hinreicht, ist man genötigt, selbst Tabak zu bauen. Fast in jedem Hause sieht man im Garten und auf den Feldern solche Pflanzen, obwohl die Finanzer erklären, dass alle ausgerissen werden. Im Pfarrhofe haben wir viele Pflanzen." In puncto Ernte gab es dies Notiz: "Die Kornernte wurde durch einen starken Frost sehr geschädigt, im Dorfe Hintring bekommen sie nicht einmal den Samen. Die Kartoffel haben sich wieder erholt. "

Von Bränden und Lebensmittelverkäufen

"Am 14. August brannte in Hundbrenning das Haus des Johann Lackner nieder", heißt es im Sommer in der Chronik. "Es war 12 Uhr nachts, als die Hausleute erwachten, alles stand in hellen Flammen. Das Vieh konnte mit knapper Not gerettet werden. Die Schwester des Besitzers, Franziska, erlitt am ganzen Körper schreckliche Brandwunden. Das Feuer ist wahrscheinlich gelegt worden." Außerdem: "Sandgruber, Wagner am Berg, kaufte von der Frau Jungwirth das Stöckl am Berg; den Stadl unter dem Walde um 20.000 K."
Ebenfalls notiert wurde zu dieser Zeit folgendes: "Infolge von Mangel an Bezugsmitteln kommen die Stadtbewohner aufs Land und kaufen Esswaren um jeden Preis. Ein Kilo Butter wird mit 30-50 H bezahlt. Das Fortschicken von Lebensmitteln ist verboten, wird es trotzdem getan, so verfallen sie gewöhnlich der Beschlagnahme. Eine Abteilung Soldaten kamen in unseren Ort, um Dessertierende zu suchen. Bei der Länge des Krieges, schon über vier Jahre, ist es kein Wunder, wenn die Soldaten dieses grausigen Feindwerkes überdrüssig werden. Alte Leute sagen, nur solange möchten wir leben, um zu sehen, welches Ende der Krieg nehme." 

Von glücklichen Kindern und frühem Schnee

Im September stößt man auf diese Nachricht: "Am 23. August verließen die Ferienkinder aus Nordböhmen, am 12. September die aus Linz unsere Gegend. Dass sie bei unseren Leuten gut aufgenommen waren, bezeugt der Umstand, dass alle an Körpergewicht zugenommen haben, manche sogar 5-8 Kilo. Sie hoffen, im nächsten Jahr wieder zu kommen." Am 3. Oktober gab es laut der Pfarrchronik auch den ersten Schnee: "Es schneite den ganzen Tag hindurch, sodass es aussah wie im Winter." 

Von Krankheit und Geldsorgen

Später stößt man auf diese Zeilen: "Jetzt im ganzen Herbste des Jahres 1918 wütet allem Anschein nach die Influenza, man nennt sie die spanische, weil sie in Spanien zuerst auftauchte. Über ganz Europa ist sie verbreitet. [...] In Rohrbach starben bisher daran: Frau Maria Helene Zimmermann, Steueramtskontrollorsgattin, geb. Salomon und ein dreijähriger Sohn des Pächters auf der Wimm, Felhofer. In manchen Häusern der Pfarrei liegen alle Personen, so beim Brandl in Nösslbach und in Mairhof. Der Gemeinderat von Wien hat um militärische Hilfe ersucht, weil die Tischler nicht die nötigen Särge herstellen können. Die Schulen und Vergnügungslokale sind gesperrt." Außerdem nehmen in Folge der unglücklichen Wendung auf den Kriegsschauplätzen laut der Chronik Leute ihr Geld aus den Sparkassen und "meinen zu Hause unter dem Kopfpolster oder in einem Strumpfe sei es sicher". Dazu heißt es: "Die Notenbank arbeitet Tag und Nacht, um der Geldnot abzuhelfen. Silber und Gold ist längst verschwunden, Kupfer selten zu sehen. Man spricht von einer kommenden Valuta. Überhaupt sind jetzt sehr verworrene Verhältnisse, Österreich soll ein Bundesstaat werden, der Deutsche Kaiser muss gehen, damit Frieden werde. Die Geistlichkeit wirkte aufklärend bei der Bevölkerung."

Vom Untergang Österreich-Ungarns und Sicherheitsmaßnahmen 

"Österreich-Ungarn scheint dem Untergange entgegenzugehen", liest man nur Wochen später. "Infolge des Kaiserlichen Manifestes, dass jede Nation einen eigenen Staat erhält, kommt es zu großen Revolten und Demonstrationen. Die Front in Italien hat sich aufgelöst und die Soldaten ziehen per Bahn oder zu Fuß in die Heimat, rauben und plündern, was sie finden. In Linz wurde die Kaserne demoliert, den Offizieren wurden die Distingtionen heruntergerissen. In Rohrbach zogen bereits am 3. November mehrere Trupps Tschechen durch, die Rucksäche vollbepackt, sogar mit Pferd und Wagen, die sie wo gestohlen haben. Gerade wie in Russland fallen die Preise rapid; ein Pferd, das früher 6-8 Tausend Kronen kostete, wurde bereits von Soldaten um 28 K verkauft! In großer Angst sind die, welche sich im Kriege Geld gemacht haben, die Kriegsgewinner und die Bedrücker des Volkes in der Kriegszeit. Am 4. November kam die Nachricht, dass Leute von Sarleinsbach kommen, um Geschäfte zu plündern. Alle Geschäftsläden wurden geschlossen, zum Glück hat sich die Nachricht nicht bewahrheitet. Man muss aber jeden Tag gefasst sein, dass so eine Rotte kommt und ihren Zorn auslässt. Besonders auf der Hut muß das Kaufgeschäft Thomitsch sein, dem die Ausplünderung schon öfter angedroht wurde, hauptsächlich aus dem Grunde, weil Herr Thomitsch den Tabakshauptverlag hat und der Tabak den Rauchern weit zu wenig ist. Auch darum, weil derselbe Herr nur an solche Leute abgibt, die ihm Butter, Eier und andere Lebensmittel bringen.  Am 4. November war das Namensfest des Kaisers Karl I. und dazu waren wie gewöhnlich die hiesigen Behörden eingeladen worden. Aber gekommen ist niemand, nur die Schulkinder. Weil einige nach einer Republik geschrien haben, glauben alle, der Kaiser ist schon abgetan. Die Order beim Bezirksgerichte und an der Hauptmannschaft werden entfernt. Die Behörden selber wissen nicht, wem sie jetzt angehören. Die alte Regierung hat abgedankt und auf die neue dem Nationalrat sind sie noch nicht beeidigt. Die Landesregierung hat der Statthalter dem Landeshauptmann Hauser übergeben. Sie hängen, wie der hiesige Bezirkshauptmann Prinke sagte, in der Luft. Wie immer, ist es in solchen ernsten Zeiten auf die Klöster abgesehen, wo nach allgemeiner Ansicht der Haufen beisammenliegen muss. Die Bewohner von Aigen sagten, sie holen sich einfach das Holz in Schlägl. Die Gendarmerie von Aigen hat sich nach Rohrbach um Hilfe gewendet, aber keine erhalten, weil die drei Wachtmeister für unseren Ort zu wenig sind. Am 4. November war in Rohrbach Zusammenkunft der 50 Bürgermeister des Bezirkes, wo über Maßnahmen für Sicherheit beraten wurden. In jedem Orte sollen Schutzmänner aufgestellt werden, die über Eigentum und Leben der Bewohner wachen sollen. Obwohl unsere Gegend vom Verkehre ziemlich abgeschlossen ist, so ist doch das Mühlviertel das Durchgangsgebiet nach Böhmen und es steht zu befürchten, dass tschechische Truppen auf ihrer Heimreise den Weg über Rohrbach nehmen.
Am 5. November war im Gasthause des Herrn Herzog eine Versammlung, in der Sicherheitsmänner aufgestellt wurden. Für den Bezirk kommen 300 Gewehre, acht Maschinengewehre und Revolver an, die an die einzelnen Gemeinden verteilt werden. Nun sieht man Tag und Nacht Patrouillen durch den Markt wandern, um die Ruhe herzuhalten. Am 6. November fuhr auf der Straße von Altenfelden her ein Automobil gegen den Markt, besetzt mit heimkommenden Kriegern. Sie wurden vor dem Ort aufgehalten, aber da sie unterwegs nach Böhmen waren, wurden sie freigelassen. Die Egerländer haben sich im Kriege tapfer gehalten und wurden wiederholt rühmend hervorgehoben. Zu Fuß sieht man alltäglich Soldaten heimkehren, sie bitten um Lebensmittel, die ihnen gerne verabreicht werden, Plünderungen sind noch nicht vorgekommen. Die Demobilisierung hat man sich als eine höchstschwierige Sache gedacht, die lange Zeit in Anspruch nehmen wird und jetzt, da die Soldaten auf eigene Faust abrüsten, scheint sie bald vollendet zu sein. Freilich geschehen auf den Bahnen viele Unglücksfälle, die Soldaten sitzen auf den Puffern und liegen auf den Dächern, täglich kann man in den Zeitungen lesen, daß auf den Bahnen Todesfälle zu beklagen sind."

Von Mord und Diebstahl

Der November war geprägt von vielen Diebstählen und einem Mord, wie hier nachzulesen ist: "Am 7. November hat sich in der Pfarrei ein Fall ereignet, der in der Geschichte von Rohrbach wohl einzig dasteht. In der Nacht vom 7. auf den 8. drangen drei unbekannte Männer in das Haus des Herrn Schaubschläger (Hasbauern) in Pitretsberg ein und ermordeten den Besitzer und dessen Bruder. Zuerst wurde der Bruder des Bauern, der allein in einer Kammer schlief, mit einer Mistgabel erschlagen. In der Stube schlief der Vater mit einer kleinen Tochter. Wie die Mörder hereinkamen, wurde der Besitzer mit einer Eisenstange ermordet, während die Tochter unter dem Tuchent dem Tod entrann. Die Tochter bemerkte noch, wie die Mörder das geraubte Geld unter sich aufteilten und sich dann entfernten. Wie sie heißen, kann man bis zur Stunde noch nicht sagen. Einen Anhaltspunkt bietet vielleicht die Aussage von der Magd auf der Wimm. Diese musste um 3 Uhr Früh aufstehen und sah unter dem beim Hause stehenden Nussbaum, wie sie die Kleider wechselten. Mit dem Frühzuge um 5 Uhr dürften sie abgefahren sein. Tatsächlich fand man an der betreffenden Stelle Hosen liegen, die zur Eruierung beitragen werden. Die Familie des Hasbauern ist sehr zu beklagen. Acht Kinder, das älteste erst 16 Jahre alt, haben den Vater verloren, die Mutter liegt im Spitale zu Linz an Brustkrebs leidend. Die Mörder waren kriegsgefangene Russen. In derselben Nacht wurde in einem Häusl auf der Leiten bei Gattergassling eingebrochen. Die Mutter konnte entfliehen und begab sich zu einem Nachbarn. Erst in der Früh kehrte sie zurück. Den Kindern ist nichts geschehen, ob etwas gestohlen wurde, muss sich erst ersehen. Diebstähle sind überhaupt an der Tagesordnung. Ich will kurz erwähnen, wo überall eingebrochen wurde. Beim Wöß in Vierling, geraubt wurden Kleider und Wäsche in hohem Werte. Beim Peer in Mairhof, 9 Stück Leinwand, beim Bauern in Liebletsberg ebenfalls Wäsche und Riemer, im Nachbarhäusl Schuhe, beim Schaubmair in Pehersdorf Hemden, beim Leitner in Wippling ein Kalb, in Nößlbach der wertvolle Rahm, in der Schmiede zu Hundbrenning Riemen, bei Frau Springer ebendort 10 Laib Brot, beim Liebletsberger in Lanzerstorf Kartoffeln, und noch viele andere. Besonders wurden im Herbste die Obstgärten von den Diebsbanden aufgesucht, auch in den Pfarrhofgarten kamen sie, aber so wie sie einst auch die Gärten des Kapitol in Rom gerettet haben, so retteten auch hier die Enten das Obst im Pfarrhofe. Es ist nur merkwürdig, dass bis jetzt noch kein Dieb aufgegriffen wurde von der „schlauen“ Gendarmerie. In einiger Aufregung kam so ein Wachorgan wie es einen Dieb verfolgte und in Liebletsberg die Leute befragte, ob sie keinen verdächtigen Menschen gesehen haben und die Leute ihm zur Antwort gaben: Ja gerade ist einer in den Wald hinein. Der gefoppte Wachmann fand aber den Herrn Benefiziaten in Götzendorf Wilhelm Weinbauer Schwämme suchend."

Von heimkehrenden Soldaten und einem neuen Stall 

"Von Helfenberg kam am 7. die Meldung, dass drei mit heimkehrenden Soldaten besetzte Automobile im Anzuge seien", heißt es im November in der Pfarrchronik, "die Wache und bewaffnete Bürger rückten aus, aber umsonst, die Automobile fuhren über Haslach nach Aigen, wo sie den Soldaten abgenommen wurden." Außerdem gab es neue Gesetze wie folgendes: "Über Anordnung des Bürgermeisters darf sich nach 7 Uhr abends kein Bursche unter 18 Jahren auf der Straße blicken lassen. Die Haustore müssen zeitlich gesperrt werden. Tag und Nacht patrouillieren Wachsoldaten, jetzt 18 Mann stark." Im Pfarrhof wurde im November zudem ein neuer Schweinestall gebaut: "Es wurde eine Türe aus dem Kuhstalle ausgebrochen, damit man durchgehen kann. Früher war ein offener Stall in der Holzhütte, im Winter recht kalt. Der neue Stall ist aus Zement recht fest gemacht. Mögen sich die Jungen darin wohl fühlen zum Wohle aller Pfarrhofbewohner." Am 5. November kehrte der im Pfarrhof auf Arbeit sich befindliche kriegsgefangene Russe Simon Bogdanov in die Heimat zurück. Dazu wird folgendes berichtet: "2 ½ Jahre stand er im Dienste des Herrn Pfarrer zuerst in Schwarzenberg, dann hier. Der Russe war verheiratet und ein ruhiger, arbeitsamer Mensch. Bei Krakau geriet er im Jahre 1915 in Gefangenschaft. Beim Abschiede sprach er noch einen Segenswunsch über den Pfarrhof, der ihm eine zweite Heimat wurde, und sagte, bis zu seinem Tode werde er die freundliche Aufnahme nicht vergessen. Er versprach, öfter zu schreiben. Er ist ansässig in Berdijansk am Asowschen Meer, ist auf der Heimfahrt in Ungarn bei einem Zusammenstoß tödlich verunglückt."

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