Direktvermarkter im Bezirk

Preiserhöhungen wirken sich aus

Regionale Produkte sind nach wie vor im Trend, auch wenn die Teuerung eine Herausforderung darstellt.

BEZIRK. Rund 2.300 oberösterreichische Bäuerinnen und Bauern mit Direktvermarktung verzeichnet die Landwirtschaftskammer Oberösterreich in ihrer Datenbank. "Vermarkteten im Jahr 2010 noch 13,7 Prozent der Direktvermarktenden ihre Produkte über einen Hofladen, so sind es 2022 bereits 21 Prozent. Eine Verdoppelung von 9,2 Prozent auf 19 Prozent ist bei der Belieferung des Einzelhandels zu beobachten. Darüber hinaus stieg auch die Belieferung an Gastronomiebetriebe durch Direktvermarktende von 12 Prozent auf 21 Prozent", sagt Landwirtschaftskammerpräsident Franz Waldenberger.

Auch der Bezirk Rohrbach verfügt über ein vielfältiges Angebot an Direktvermarktern, darunter etwa der Biohof Ganser aus St. Ulrich. 2018 von Thomas Anderl und Tanja Bürscher übernommen, bieten sie ab Hof biologischen Dinkel, Roggen, Weizen, Dinkelreis und -vollmehl, Weizen- und Roggenvollmehl, Topfenbällchen, Süßmost, Holunderblütensirup und Kornbrand. Erhältlich sind die Produkte in bestimmten Geschäften und im Online-Shop. "Der Zuspruch aus der Bevölkerung ist schon relativ hoch und gerade in der Corona-Krise haben wir gemerkt, wie wichtig Lebensmittel aus der Region von den Landwirten sind. In der Corona-Krise war die Nachfrage vor allem nach Getreide- und Mehlprodukten doch relativ hoch", erzählt Bürscher.

Herausforderung Krise

Aufgrund der aktuellen, neuen Krise mache sich allerdings ein leichter Rückgang bemerkbar: "Preiserhöhungen in allen Lebensbereichen stellen die Leute natürlich vor eine große Herausforderung in der jetzigen Zeit." Trotzdem würden sich die Betreiber aus St. Ulrich das Ziel setzen, immer mehr Leute zu erreichen, um ihnen den Mehrwert ihrer Bioprodukte zu zeigen: "Vor allem wollen wir auch die junge Generation erreichen, daher ist unser Motto auch Junges Mühlviertel. Weil Bio nicht nur für die ältere Generation ist."

"Waren erster echter Bio-Eis Produzent"

Für Familie Stadler aus Putzleinsdorf spielt Direktvermarktung ebenso eine zentrale Rolle. Der Betrieb, der bereits seit 1993 ein Bio-Hof ist und genauso lange Bio-Milch erzeugt, beliefert regionale Schulen und Kindergärten, Küchen, Altenheime und Krankenhäuser. 2004 startete dann die Bio-Eis-Produktion: "Wir waren damals Österreichs erster echter Bio-Eis Produzent." Das Eis, das aus der selbstgemolkenen Milch nach den strikten Regeln der kontrollierten biologischen Landwirtschaft hergestellt wird, erzeugen die Putzleinsdorfer am liebsten aus heimischen Bio-Zutaten. "Künstliche Aromen, Farbstoffe oder Konservierungsmittel brauchen wir dagegen nicht, die haben in unserem Bio-Eis nichts verloren. Kompromisse werden da von unserer Seite nicht toleriert. Wir bleiben unsere Bio-Linie treu", heißt es von der Familie.

Zur Sache

Der Biohof Ganser aus St. Ulrich bietet neben der Produktion von biologischem Getreide- und Mehlsorten auch Süßmost, Holunderblütensirup und Kornbrand an. Die Produkte sind ab Hof und in Geschäften wie dem Lagerhaus und der LieblingsSpeis erhältlich. Einen Online-Shop gibt es unter www.biohofganser.at

Neben Bio-Eis werden bei der Familie Stadler in Putzleinsdorf verschiedenste Milchprodukte wie Topfen, Schlagobers oder Joghurt produziert. Bei vorheriger Anmeldung sind auch Besichtigungen möglich. Mehr Informationen gibt es unter www.bio-eis.net

Unter meinbezirk.at/4216905 finden Sie eine kleine Auswahl an Direktvermarktern aus dem Bezirk. Ihr Betrieb ist nicht gelistet? Senden Sie uns ein kurzes Mail an rohrbach@bezirksrundschau.com, damit wir Ihr Unternehmen ebenfalls anführen können.

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