Schwarzenberg begeht 375 Jahr-Feier
Schwarzenberg feierte an zwei Tagen seine Gründung vor 375 Jahren. Eine Sonderausstellung stellt drei Bereiche vor: die Postgründung, Bader, Hebammen und Ärzte und Adalbert Stifters Verbundenheit mit Schwarzenberg.
SCHWARZENBERG. Eine Kranzniederlegung vor dem Kriegerdenkmal war der Auftakt zu den Feierlichkeiten zu 375 Jahre Schwarzenberg. Die Abordnungen des Kameradschaftsbundes von der Musikkapelle Schwarzenberg angeführt versammelte sich vor dem Kriegerdenkmal. Zwei Abordnungen aus Bayern ergänzten den Zug. Nach der Ansprache von Präsident Günther Rozenits erfolgte der eigentliche Festakt zur 375-Jahr-Feier.
Nachdem Bürgermeister Bernhard Hain die Festgäste aus nah und fern begrüßt hatte, beglückwünschte die Bezirkshauptfrau, Wilbirg Mitterlehner, die Vertreter der Gemeinde und der Kultur zu diesem Fest. Nachdem Ehrenbürger Franz Haudum die Ausstellung erläuterte, bedankte sich Arthur Brande von der Rheinischen Stiftergemeinschaft für die Einladung, bevor Georg Ecker in Vertretung von Josef Pühringer die Ausstellung im Heimathaus offiziell eröffnete. Da nicht alle gleichzeitig in den Räumlichkeiten Platz gefunden hätten, tat sich inzwischen die Bevölkerung an den vorbereiteten Broten und Getränken gütlich. Die KFB (Katholische Frauenbewegung), die Goldhaubengruppe und die Ortsbäuerinnen hatten etwa 800 Brote unter der Leitung von Monika Stiller servieren können.
Die Sonderausstellung ist nun geöffnet bis 5. Juli jeden Freitag, Samstag und Sonntag jeweils von 10-12 Uhr, danach bis September jeden Freitag und Sonntag um jeweils 10-12 Uhr, bzw. jederzeit nach telefonischer Vereinbarung unter Tel. 07280/20172 oder 07280/2550.
Der zweite Höhepunkt der Feierlichkeiten begann Tags darauf mit einer Wanderung vom ehemaligen Gasthaus Manzenreiter aus über den „Christianhof“ zum Rosenbergergut. Franz Haudum ließ kein Detail aus, um alle ausführlich zu unterrichten über Haus- und Flurnamen, über Geschehnisse aus der Zeit Adalbert Stifters, des Post- und Baderwesens. So wurde die Sonderausstellung tatsächlich lebendig gemacht.m Vor dem Rosenbergergut begrüßte der Bürgermeister von Neureichenau, Herr Walter Bermann, die etwa 50 wanderfreudigen Anwesenden. Aufmerksam lauschten sie auch den Worten von Arthur Brande von der Rheinischen Stiftergemeinschaft, der aus „Witiko“ eine Passage vorlas, das Anwesen des Heinrich von Jugelbach (bezieht sich auf das Rosenbergergut) betreffend. Nach kurzer Rast und Bewirtung ging es zurück unter dem Aspekt: „… trage ich heute selber den Brief nach Schwarzenberg“, sodass man den Spuren Stifters folgen konnte. Tatsächlich wurde auch ein überdimensionaler Brief in einer Stafette von allen Teilnehmern bis nach Schwarzenberg getragen. Nach dem Überschreiten des Grenzbaches folgte die zweite Rast. Hier las Elisabeth Preiß (sie ist im Vorstand der Rheinischen Stiftergemeinschaft tätig) aus einem Stifter-Brief an seine Gemahlin vor. Beim Anwesen der Antje van der Broeck (ehemals Hannesschläger) wurden alle mit köstlichem, klarem Wasser bewirtet. Ein weiterer Brief Stifters an seine Gattin wurde von Frau Steinbrunn (ebenfalls von der Rheinischen Stiftergemeinschaft) zu Gehör gebracht.
Schließlich landete der Brief auf der imaginären Poststelle in Schwarzenberg (im Garten des Kaufhauses Hauer wurde sie ausgesteckt, das Gebäude selbst gibt es nicht mehr). Unter der Linde vor dem Gasthaus Manzenreiter gab es eine kühle Erfrischung und die vierte Lesung, diesmal von Schreier (ebenfalls im Vorstand der Rheinischen Stiftergemeinschaft) vorgetragen, indem er ein Stück aus dem „Witiko“ fortsetzte. Ein Sonderapplaus galt den Lektoren, vor allem aber dem Initiator der Wanderung und im Besonderen der Sonderausstellung, Franz Haudum.
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