Soziale Angebote auf Höfen

Auch im Alter in gewohnter Dorfumgebung leben zu können, ist das Ziel von "Green Care". | Foto: Foto: fotolia/Alexander Raths
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  • Auch im Alter in gewohnter Dorfumgebung leben zu können, ist das Ziel von "Green Care".
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BEZIRK. BEZIRK (wies). "Durch soziale Dienstleistungen auf Bauernhöfen ergeben sich neue Möglichkeiten und Chancen, das Angebot im Sozialbereich zu erweitern und gleichzeitig landwirtschaftliche Betriebe zu stärken", sagt Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer in Oberösterreich. Das Angebot von "Green Care" umfasst Dienstleistungen in den Bereichen Soziales, Pädagogik, Pflege und Betreuung sowie Therapie. Landwirtschaftliche Betriebe stellen ihre Ressourcen wie Gebäude, Flächen und Tiere zur Verfügung. Professionelle Dienstleister mieten oder pachten die bereitgestellten Ressourcen zum Nutzen ihrer Klienten. Der Vorteil: "Bauern und Bäuerinnen haben eine Möglichkeit, zusätzliches Einkommen zu erwirtschaften", sagt Bezirksbäuerin Hedwig Lindorfer. Sie sieht in "Green Care" vor allem für Frauen eine Chance: "Vorausgesetzt es gibt klare Regelungen und eine faire Bezahlung."
Die Idee im Bezirk Rohrbach umzusetzen, braucht noch ein bisschen Zeit, meint sie. Aktuell ist das Reittherapiezentrum Bühübl in St. Martin Pionierbetrieb auf diesem Gebiet (siehe Bericht unten). "Im Pflegebereich gibt es derzeit noch keinen ,Green Care'-Betrieb im Bezirk", weiß Bezirksbauernkammer-Obmann und Landtagsabgeordneter Georg Ecker.
Er sieht für die Gemeinden dank "Green Care" Einsparpotenzial. "Es muss nicht zusätzlich in die Errichtung von Pflegeanstalten investiert werden, wenn es am Bauernhof bereits die Infrastruktur gibt", sagt er. Wenn nur ein Prozent aller Bauernhöfe in Rohrbach "Green Care" anbietet, wäre das eine große Entlastung für die Pflegeheime, sagt Ecker. Ähnlich sieht es FP-Landtagsabgeordnete Ulrike Wall. "Der Bedarf an bertreuten Wohnplätzen steigt unaufhaltsam", weiß sie. "Besonders Alleinstehende mit niedrigen Pflegestufen suchen nach Alternativen zum Pflegeheim. Die mobilen Hilfsdienste, die nur stundenweise zur Verfügung stehen, können den erforderlichen Betreuungsbedarf nicht ausreichend abdecken." Wall sieht Änderungsbedarf im derzeitigen Gesetz. Dieses sehe eine Pflege im privaten Umfeld auf selbstständiger Basis nicht vor, kritisiert sie. Die FPÖ-Abgeordnete ärgert sich, weil so Potential auf vielen Höfen vernichtet werden würde.

Zur Sache:
Am Donnerstag, 28. November, findet zum Thema "Green Care" in der Landwirtschaftskammer Linz ein Impulstag statt.

Das Modell "Green Care" funktioniert in Norwegen und den Niederlanden bereits gut. Dort gibt es jeweils über 1000 "Care Farms". Auch in Deutschland gibt es dieses Angebot. Auch in Österreich sind erste Schritte in diese Richtung getan. Zum Beispiel am Franzlhof von Bettina Haas in Pregarten. Sie bietet Kindergarten am Bauernhof. Petra Steiner vom Adelwörerhof in St. Oswald (Stmk.) bietet Betreuung und Pflege am Bauernhof und Andrea Enzenhofer vom Reittherapiehof Bühübl bietet Therapien. Alle drei Projekte werden am Impulstag vorgestellt. Mehr Informationen dazu: www.ooe.lko.at.

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