„Bin froh, so schnell gewesen zu sein“

Marianne Gabriel beim Zieleinlauf in Boston, kurz vor dem Bombenattentat. | Foto: Foto: privat
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  • Marianne Gabriel beim Zieleinlauf in Boston, kurz vor dem Bombenattentat.
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BRS: Marianne Gabriel, Gerhard Kobler, Helmut Reischl und Franz Sonnleitner haben am Boston-Marathon in den USA teilgenommen. Wie habt ihr den Anschlag erlebt?
Gabriel: Ich hatte den Marathon beendet und war im Hotelzimmer. Dort habe ich zuerst gar nichts mitbekommen. Erst später haben wir im Fernsehen die schrecklichen Bilder gesehen und das ganze Ausmaß erfahren. Ich bin sehr froh, so schnell gewesen zu sein. So konnte ich den Marathon vor dem Attentat sicher beenden.
Kobler: Ich war in Zielnähe und habe einen gewaltig lauten Knall gehört. Mein erster Gedanke war, was ist mit den anderen?
Helmut Reischl: Ich war nach dem Lauf auf dem Weg zurück ins Hotel, als es zum ersten Mal krachte. Kurz darauf gab es eine zweite Explosion. Zuerst dachte ich, ein großer Baukran sei umgefallen, dann gerieten die Leute in Panik. ,A Bomb, a bomb‘ haben sie geschrien.
Sonnleitner: Ich bog in die Zielgerade, als ich die Explosionen hörte. 350 Meter vor dem Ziel wurde ich abgewunken. Ich durfte nicht mehr ,finishen‘ und wurde aus dem Gefahrenbereich gebracht. Im Zielgelände war dichter Rauch zu sehen.

Wie habt ihr euch im Chaos wieder getroffen?
Gabriel: Wir hatten vor dem Start ausgemacht, uns nach dem Lauf in der Hotellobby zu treffen. Die Erleichterung war groß, als alle dort aufgetaucht sind.
Reischl: Wir haben per SMS unsere Angehörigen daheim verständigt, damit sie wussten, dass wir alle wohlauf waren.
Sonnleitner: Ich bin von der Strecke direkt ins Hotel zurück, dort bin ich Helmut begegnet.

Wie war die Stimmung nach dem Lauf?
Kobler: Die gesamte Stadt war traumatisiert. Die Behörden haben schwere Geschütze aufgefahren, als würde die Stadt in den Krieg ziehen. Die Polizeipräsenz war enorm.
Gabriel: Straßenteile waren abgesperrt und die Party nachher wurde natürlich abgesagt. Am Tag danach nahm vieles den gewohnten Lauf. Ein richtiger Ausnahmezustand mit Ausgangssperre war erst, als sie am Wochenende den Täter gesucht haben. Da waren wir aber schon wieder in Österreich und haben das über die Medien verfolgt.

Wie seid ihr mit eurer Marathon-Leistung zufrieden?
Gabriel: Mit 3:20 Stunden bin ich beste Österreicherin geworden. In meiner Altersklasse kam ich unter 904 Starterinnen auf Platz 18. Mit meinem siebten Marathon bin ich sehr zufrieden. Für mich war es ein Genusslauf.
Kobler: Mein Ziel war, meinen fünften großen Marathon nach Berlin, London, New York und Chicago unter drei Stunden zu laufen. Mit 2:55 ist mir das gelungen, daher bin ich zufrieden.
Reischl: Ich habe heuer nicht viel trainiert, daher muss ich mit meiner Zeit zufrieden sein.
Sonnleitner: Ich war vor dem Marathon krank, daher wollte ich nur ins Ziel kommen. Dass ich es nicht über die Ziellinie geschafft habe, ist ob der Toten und Verletzten im Nachhinein nebensächlich.

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