Drei Sportarten – ein Meister

Mit 60 km/h rast Markus Rothberger über Schnee und Eis. | Foto: gawe
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Regierender Staatsmeister zu sein, ist ein schönes Gefühl. Damit dies auch so bleibt, hat sich Markus Rothberger die Titelverteidigung am 28. Jänner in Zeltweg als oberstes Ziel gesetzt. Eine WM-Medaille im März in Finnland wäre das Sahnehäubchen.
ALTENFELDEN (gawe). „Ich war früher in drei Sportarten bei den Wettkämpfen vorne dabei, allerdings nicht absolute Spitze. So habe ich mich 2008 für eine Kombination, den Wintertriathlon, entschieden“, sagt der 34-jährige Rothberger. Einen Landesmeistertitel im 10-Kilometer-Straßenlauf und je einen Landesmeistertitel im Mountainbiken und im Du-athlon weißt Rothberger vor.
Durchgesetzt hat sich das Haderer Sports Team Mitglied Ende 2011 auch beim Silvesterlauf in Linz. Nicht weniger als 488 Starter aus allen Klassen hat er hinter sich gelassen und hat gewonnen. „Lächelnd ins Ziel zu laufen, geht nicht immer. Du sollst dich aber auch nicht auf Ellbogentechnik verlassen wie zwei Starter bei der Staatsmeisterschaft im Vorjahr, die auf Platz vier und Platz fünf liegend beide zu Sturz gekommen sind“, sagt Rothberger.

Mit 60 km/h über den Schnee
„Sieben Kilometer Laufen, sechzehn Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Langlaufen stehen bei einem Wintertriathlon an. „Ich schaue, dass ich der Konkurrenz beim Laufen soviel Zeit abnehmen kann, dass sie bei Radfahren auf Distanz bleiben. Beim Langlaufen bin ich wieder stärker“, schildert der technische Angestellte seine Taktik. Bei der Wahl der richtigen Reifen braucht er den Vergleich mit der Formel 1 nicht zu scheuen. Aus zehn (!) verschiedenen Reifenarten, vom Stoppelprofil bis zu zwölf Millimeter Spikes, wählt er je nach Schneeart aus. Auf Eis ist ein weicher, glatter Pneu gefragt. Ebenfalls viele Experimente führten zum richtigen Wachs für die Langlaufschi. „Ich streue Pulver mit hohem Fluoranteil auf die Lauffläche auf und poliere es mit dem Rotorkork auf. Von drei Paar präparierten Schi nehme ich dann das mit den besten Gleiteigenschaften“, erklärt er die Wettkampfvorbereitungen. „Beim Schi muss die Spannung stimmen, er muss zum Untergrund passen“, erzählt er von der Wichtigkeit des Streckenstudiums vor dem Bewerb.
Fünfzehn verschiedene Paar Schuhe warten je nach Schneeart vor dem Lauf auf ihren Einsatz. „Die skandinavischen Athleten sind uns im tiefen, lockeren Schnee davongelaufen. Schließlich haben wir uns auch dieses Material besorgt: Zwölf Schneeketten auf der Lauffläche waren die Lösung. Du ziehst sie über die normalen Schuhe drüber“, berichtet der Ausnahmekönner von der Wichtigkeit des richtigen Materials.

Größter Erfolg bei der EM 2011
Am Podest gestanden ist er bei seinem größten Erfolg 2011, bei der EM in Östersund (Schweden). Mit der Mannschaft hat er den zweiten Platz geschafft. „Du fühlst dich ganz leicht und spürst extreme Zufriedenheit“, beschreibt er das Gefühl. Im Einzelbewerb reichte es schließlich bei minus achtzehn Grad und nicht optimalen Schiern zu Platz sieben, nachdem er beim Mountainbiken schon am zweiten Platz gelegen war. Bei der WM in Jämyjärvi (Finnland) gab es die Bronzemedaille mit der Mannschaft und einen sechsten Platz im Einzelbewerb.

Unangekündigte Dopingkontrollen
„Um sechs Uhr früh läutet es an der Haustüre. Ein Offizieller der NADA (nationalen Dopingagentur) steht da, und du musst eine Dopingprobe abgeben. Wenn ich abends ins Wirtshaus gehen möchte, muss ich dies der NADA zwei Stunden vorher melden. Sie wissen immer, wo ich bin“, erzählt er von überraschenden Besuchen: „Wenn du die Haustür nicht aufmachst, gilt das als Verweigerung und du wirst vielleicht gesperrt.“ Härtestes Rennen war der Nachttriathlon in St. Jakob am Hochwechsel. „Die Kunstschneepiste ist bei plus zehn Grad eingebrochen, du bist beim Laufen bei jedem Schritt 20 Zentimeter hineingefallen, die meisten haben das Rad dann 15 Kilometer geschoben.“

Mit 60 km/h rast Markus Rothberger über Schnee und Eis. | Foto: gawe
Die Kunstschneepiste ist bei plus zehn Grad eingebrochen, du bist beim Laufen bei jedem Schritt 20 Zentimeter hineingefallen. Die meisten haben das Rad dann 15 Kilometer geschoben", sagt Rothberger über sein bisher stärkste Rennen. | Foto: gawe

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