Einmal trainieren mit dem Besten der Welt

BEZIRK. Daniel Allerstorfer bekam vor den Judo-Staatsmeisterschaften in Klagenfurt erstmals die Gelegenheit, mit dem siebenfachen Weltmeister Teddy Riner (FRA) zu trainieren. Nun will sich der Mühlviertler seinen Titel zurückholen, welcher ihm letztes Jahr vor der Nase weggeschnappt wurde.

Zwei Kraftpakete unter sich
Er ist 2,04m groß, besteht aus über 130 kg Muskelmasse und ist in Frankreich ein Star, der mit Judo Millionen verdient. Die Rede ist von Teddy Riner, der sich anschickt, der erfolgreichste Judoka aller Zeiten zu werden. Seit Herbst 2010 ist der 25-Jähige bereits ungeschlagen und liegt mit sieben Weltmeistertiteln gemeinsam mit den beiden Damen Ryoko Tani (JPN) und Wen Tong (CHN) an der Spitze der ewigen Bestenliste. Um sich nicht in die Karten schauen zu lassen, macht sich der Olympiasieger von London in den Trainingslagern recht rar. Umso erfreulicher war es, dass Daniel Allerstorfer am in Nymburk (CZE) erstmals die Gelegenheit für einen Trainingskampf mit ihm bekam. „Es hat sich herausgestellt, dass Riner doch nicht umsonst siebenfacher Weltmeister ist“, deutet Nationaltrainer Bela Riesz den Ausgang vorsichtig an. „Aber bei einer Beintechnik von Dani hat er dann doch kurz gewackelt.“ Es liegt auf der Hand, dass selbst für den an Nummer 23 der Weltrangliste liegenden Daniel Allerstorfer ein derartiges Trainingsmatch unter die Kategorie Ehre fällt. „Ich fand es schon mal lässig, dass er mich aufgefordert hat. Er hat mit dem Griff unglaublich viel Druck erzeugt. Die erste Hälfte des Randoris (Japanisch für Trainingskampf) habe ich ganz gut mithalten können, gegen Ende ging mir aber ein wenig der Saft aus“, berichtet der Mühlviertler, der auch einmal in hohem Bogen abflog.

Der Blick geht nach vorne
Daniel Allerstorfer geht damit bestens vorbereitet in die Staatsmeisterschaften am in Klagenfurt. Dort will er sich seinen Titel im Schwergewicht (+100 kg) wieder zurückholen. Im Vorjahr hatte er im Finale gegen den Pinzgauer Rupert Rieß zu Unrecht verloren. Wie Fotos (siehe Anhang) im Nachhinein einwandfrei belegten, hatte der Salzburger die kampfentscheidende Technik durch einen Griff auf Allerstorfers Bein erzielt. Etwas, wofür er eigentlich sofort disqualifiziert gehört hätte. Die Kampfrichter hatten den Griff zum Bein trotz Video-Wiederholung nicht gesehen, entschuldigten sich nach Auftauchen der Fotos aber bei dem Mühlviertler. Den 22-Jährigen juckt das heute nur mehr wenig: „Ich will meinen zweiten Titel, alles andere war gestern.“