UJZ Mühlviertel: "Da schaut eben nicht mehr raus"

Driton Shala (links) gegen den japanischen Galaxy-Legionär Tatsuto Shima. | Foto: Foto: Tobias Kothbauer
  • Driton Shala (links) gegen den japanischen Galaxy-Legionär Tatsuto Shima.
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BEZIRK. Daniel Allerstorfer war nach seinem Bandscheibenvorfall noch nicht einsatzfähig, Tobias Weixelbaumer hatte wegen seines Jobs diesmal das Gewicht nicht bringen können, mit Marcus Nyman war nur ein Legionär verfügbar. Kurz gesagt: Es bestand wenig Zweifel daran, dass das UJZ Mühlviertel gegen die Galaxy Tigers am Samstag nicht seine beste Mannschaft auf die Niederwaldkirchner Matte schicken konnte. "Im Prinzip stehen wir dort, wo wir vor der Partie gesagt haben, dass wir mit nur einem Legionär stehen", analysierte Trainer Martin Schlögl nach dem 4:10 schonungslos. "Wenn Galaxy voll besetzt ist, schaut da nicht mehr raus."
Und die Wiener waren tatsächlich gut besetzt, boten neben den Japaner Tatsuto Shima sogar den frischgebackenen Schwergewichts-Europameister Lukas Krpalek auf. Auf der anderen Seite musste Mühlviertel ohne seinen frischgebackenen Europameister Toma Nikiforov auskommen. Der Belgier hatte nach der EM bzw. vor der Ende Mai beginnenden Olympia-Quali zehn Tage Urlaub verordnet bekommen. "Das hat er mir vorher schon gesagt", wusste Schlögl, woran er war.

Trotzdem ein paar Überraschungen

Die Partie bot gleich zu Beginn eine regeltechnische Streitfrage, denn Niki Rechberger wurde von Marvin Pum nach Ablauf der Zeit abgehebelt. Der Hellmonsödter war vom Wiener über das Ende der regulären Kampfzeit hinaus festgehalten worden. Als Pum jedoch den Festhalter löste, ertönte vom Referee jedoch nur das "Toketa" und kein "Mate" - Pum hebelte sofort und gewann damit.
Im zweiten Durchgang hatte Pum dann auch gegen Lukas Lindorfer, dessen Nase zwei Wochen nach dem operativen Eingriff offenbar schon wieder hält, das bessere Ende für sich.
Bis 66 kg erwies sich Shima einmal mehr als einen Gang zu schnell – in diesem Fall für Mario Wiesinger. Ein emotionales Highlight dann in Durchgang zwei, als der erst 16-jährige Samuel Gaßner den bereits Weltcup-erprobten Stefan Kudera mit zwei Waza-aris bezwang. Dabei lag der Ottensheimer zwischendurch bereits im Festhalter, aus dem er sich gerade noch befreien konnte.
Driton Shala legte bis 73 kg einmal mehr Christopher Wagner auf die Matte, der vor einer Woche noch bei der EM Österreich vertreten durfte. Zuerst erwischte der Feuerwehrmann der Wiener mit einem Feger auf Waza-ari, ehe er ihn kurz darauf aus einem Angriff heraus überdrehte. Galaxy-Trainer Thomas Haasmann reagierte in der Pause, schob Shima bis 73 kg rauf, was zumindest bis 73 Wirkung zeigte (bis 66 ja nicht). Der flinke Japaner stellte den Gramastettner vor Probleme und letztlich wegen drei Shidos für Shala die Nase vorne.

Reiter zieht mit Hofer gleich

Nachdem bis 81 kg zunächst Wojciech Kanik gegen Nick Haasmann verlor, durfte nach der Pause Georg Reiter gegen den Trainersohn der Wiener ran. Für den Niederwaldkirchner war es sein 162. Bundesligakampf, mit dem er mit UJZ-Spitzenreiter Ernst Hofer in der ewigen Bestenliste gleichzog. Die Kampfrichter ließen die Partie ohne großes Zutun bis ins Golden Score laufen, bis sich dort der längere Atem Haasmanns bemerkbar machte.
Als Bank erwies sich einmal mehr Marcus Nyman, der bis 90 kg beide Kämpfe gegen Johannes Pacher vorzeitig für sich entschied. Der Schwede wollte möglichst leichtfüßig sein, weil er am Tag danach auch noch beim Wings for Life World Run glänzen wollte.
Oben raus versuchten sich die beiden 90er Dominik Staltner (zweimal bis 100) und Rainer Binder (zweimal über 100) möglichst teuer zu verkaufen. Staltner gelang dies insbesondere im ersten Durchgang gegen Julian Reichstein recht gut, dem er bereits zwei Shidos raufgedrückt hatte, letztlich doch mit Ippon flog. Binder präsentierte sich gegen Europameister Krpalek unerschrocken, wurde vom Tschechen aber beide Male am Boden dingfest gemacht.
"Wir haben die Punkte dort gemacht, wo wir sie erwartet haben", bilanzierte Schlögl, der mit seinem Team nach der ersten Saisonniederlage auf den vierten Tabellenplatz zurückgefallen ist. Nichtsdestoweniger war der Altenfeldener durchwegs positiv gestimmt: "Wir sind auf dem richtigen Weg. Ich bin brutal stolz auf die Burschen, sie haben super gekämpft!"

Nur auf ein Duo war Verlass

Einstweilen in der Damen-Bundesliga: UJZ Mühlviertel muss gegen Wien zu Hause ein herbes 4:10 einstecken.
Das Positive vorneweg: Andrea Dall bis 52 kg und Marianne Hollensteiner über 78 kg waren eine Bank. Alles andere wollte den UJZ'lerinnen am Samstagabend in Niederwaldkirchen gegen cafe+co Wien nicht so leicht von der Hand gehen - so schien es zumindest. Denn von der Papierform her wäre durchaus einer oder gar zwei Punkte drinnen gewesen.
Einen herben Dämpfer setzte es für die ohne die noch rekonvaleszente Rebekka Autengruber angetretenen Mühlviertlerinnen bis 57 kg, als dem Kampfgericht nach Ablauf der ungefähr halben Zeit auffiel, dass sich bei Pamela Nebauer weit oben im rechten Ohr noch ein kleiner Ohrring verbarg. Direktes Hansokumake, wodurch das UJZ die 57 im zweiten Durchgang gar kampflos abgeben musste.
Hinzu kamen bis 63 kg und bis 78 kg enge Partien, in welchen sowohl Kathrin Schlögl (gegen Daniela Gangl) als auch Lisa Schinkinger (gegen Raphaela Findeis) den Ticken zu wenig Gas hatten. In der letzten Grunddurchgangspartie muss das UJZ am 19. Mai nach Bischofshofen.

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