Lehrlinge gesucht: Land hilft
Besseres Image für Lehre und Mindestlohn als Politik-Rezept gegen Lehrlingsmangel.
BEZIRK (wies). "Wir müssen weiterhin umfassende Maßnahmen setzen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken", stellte Landtagspräsident Viktor Sigl bei seinem Besuch im Bezirk Rohrbach fest. Er war mit den Landtagsabgeordneten Georg Ecker und Patricia Alber zu Besuch im Truck Center Katzinger in Altenfelden. Das Unternehmen beschäftigt 130 Mitarbeiter, der Großteil der Arbeiter wurde selbst ausgebildet. "Es wird aber immer schwieriger ausreichend gute Lehrlinge zu finden", betonen die Geschäftsführerinnen Andrea und Angelika Katzinger. Das Unternehmen bekommt beim "Griss" um die Lehrlinge vor allem Konkurrenz aus Linz, aber auch der Geburtenrückgang und die höheren Schulen wirken sich auf den Lehrlingsmangel aus.
Herbert Mairhofer, Obmann der Wirtschaftskammer Rohrbach, glaubt, dass es gerade mit den Neuen Mittelschulen immer schwieriger wird: "Viele Schüler gehen in eine höhere Schule weiter", sagt er. Sein Konzept ist es, die Wirtschaft noch stärker in Kontakt mit den Hauptschulen zu bringen, um die Jugendlichen für einen Lehrberuf zu begeistern. "Wichtig ist, dass wir die Lehre weiter aufwerten. Manche Branchen sind unterbezahlt, da muss man ansetzen und sie fair entlohnen", sagt Landtagsabgeordnete Patricia Alber. Sie fordert mindestens 500 Euro für Lehrlinge. Viktor Sigl betont, dass durch das Land Oberösterreich bereits viele Anreize für die Lehre gesetzt wurden. "240 Millionenn investieren wir in eine aktive Arbeitsmarktpolitik. Zum Beispiel mit der Ausbildungsgarantie. Jeder der einen Ausbildungsplatz möchte, kriegt diesen auch", sagt er. Er glaubt, dass die Ausbildungspflicht bis 18 Jahre, die derzeit im Gespräch ist und ab 2016 eingeführt werden soll, ein guter Weg ist.
Zur Sache:
All jene, die nach abgeschlossener Pflichtschulausbildung noch eine Lehrstelle suchen, hilft ein Coach des Jugendservices des Landes Oberösterreich dabei. Kostenlos wird mit dem Suchenden ein Trainingsprogramm erstellt. "Ziel ist es, eine Lehrstelle zu finden, die ihren Fähigkeiten am besten entspricht", sagt Landtagspräsident Viktor Sigl. Aktuell sind neun Jugendliche dort in Beratung. 299 Burschen und Mädchen haben heuer in Rohrbach die Schulpflicht beendet, 204 in Polytechnischen Schulen, 95 davon in Hauptschulen. Zudem gibt es im Bezirk Rohrbach 302 Ausbildungsbetriebe, die 926 Lehrlinge (53 Einpendler) ausbilden. 434 Lehrlinge aus Rohrbach pendeln in andere Bezirke aus. "Der Anteil der ausbildenden Lehrbetriebe ist mit rund 34 Prozent der Arbeitgeberbetriebe im Bezirk sehr hoch. Im Oberösterreich-Durchschnitt sind es 26 Prozent", lobte Viktor Sigl.
Info: Jugendservice Rohrbach, Karoline Leitner, 07289/224444 oder www.jugendservice.at
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