Natürliches Lernen mit der Lais-Methode

HASLACH, BEZIRK (hed). „Hier darf man beim Lernen auch Fehler machen. Aus Fehlern kann man viel lernen“, berichtet Paul Lackinger (13) aus Haslach. „Mir gefällt es, dass wir uns unseren Tagesablauf selbst gestalten können und den Lernstoff selbst einteilen können“. Er besucht derzeit zusammen mit Peter (Name geändert) die Lais-Lerngruppe in Haslach. Bei einem Lokalaugenschein arbeiten die beiden gerade an einem Lückentext in Englisch. Vorher haben haben sie zusammen an einem technischen Versuch mit Lego-Kasten „getüftelt“.

Eltern aktiv eingebunden

Der Morgen beginnt immer mit einem Sesselkreis berichtet Lernbegleiter Andreas Fuchs. „Probleme oder Fragen die unsere Kinder beschäftigen, werden dabei aufgearbeitet. Wichtig ist uns dabei auch der Kontakt mit den Eltern, die immer aktiv in den Lernprozess eingebunden sind“. Dazwischen gibt es auch wieder Pausen und Spielzeiten, die nach Möglichkeit im Freien verbracht werden. Praktisches Lernen und Projekte sind ein Teil des Lais-Lernens: „Lernen heißt ,begreifen'. Spiele und Ausflüge in die Natur sind uns daher wichtig“, erklärt Lernbegleiter Fuchs, der auch Wildnispädagoge ist. Oft wird auch gemeinsam gekocht. Das kann auch spontan sein. „Es kann passieren, dass wir dann nur auf Englisch reden, das bestimmen aber die Kinder.“

Kindern Raum geben

Angenehm in Erinnerung haben Paul und Peter auch die Ausflüge, wie ins Ars Electronica Center nach Linz. Die Abwechslung macht den Jugendlichen Spaß. „Wir sind ein Team von Eltern, dessen Herzensanliegen es ist, Kinder in ihrer Entwicklung zu stärken und sich entfalten zu lassen“, sagt Renate Lackinger vom Initiativteam: „Wir geben ihnen Raum und Unterstützung“, ergänzt Maria Oberndorfer. Betrieben wird die Lerngruppe vom Verein „Wir Mühlviertler“.

Heimunterricht statt Schule

„Wir hoffen, dass sich noch viele Eltern für unsere Lais-Methode begeistern können. Wer sich für das Lais-Lernen interessiert kann sich bei unserem Info- Abend am Dienstag, 4. April, informieren (Siehe Zur Sache)“, sagt Oberndorfer. „Laising fällt in den Heimunterricht, in den sogenannten häuslichen Unterricht“, erklären die Initiatoren. „In nächster Zeit stehen die Abschlussprüfungen für das Jahr an, die an einer öffentlichen Schule absolviert werden müssen. Die Vorbereitung darauf ist für uns eine große Herausforderung, erklärt Fuchs. Die Initiatoren sind auch auf der Suche nach weiteren Lernbegleitern und einem neuen Standort. „Möglichst ein Bauernhof mit Wiese und Wald“, sagt Oberndorfer.

Zur Sache:
Informationsabend: "Lernen nach der Lais-Methode“ am Dienstag, 4. April, im Gasthaus Dorfner in Rohrbach-Berg um 19.30 Uhr.
Weitere Informationen und Kontakt zum „Lais-Lernen“ unter 0664/5352567 (Renate Lackinger). LAISing leitet sich von einer Methode ab, die in Russland in der Shkloa Akademie Schetinina entwickelt wurde, um das natürliche Lernen wiederzuentdecken.