Thema Bio boomt im Mühlviertel

Thomas Kössler und Julia Berger vom Bauernhof mit dem Hausnamen "Berger z'Eck" in Hofkirchen auf ihrer Weide.
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  • Thomas Kössler und Julia Berger vom Bauernhof mit dem Hausnamen "Berger z'Eck" in Hofkirchen auf ihrer Weide.
  • hochgeladen von Annika Höller

BEZIRK (anh). In Oberösterreich steigt die Anzahl der Bio-Betriebe sowie der bewirtschafteten Bio-Flächen kontinuierlich. Alleine im letzten Jahr entschlossen sich 238 Landwirte dazu, ihr Bewirtschaftungssystem zu ändern. Sie führen ihre Betriebe nun gemäß den Bio-Richtlinien.
Eine wichtige Position nimmt dabei das Mühlviertel ein. Denn: Fast die Hälfte der oberösterreichweit 4.367 Bio-Betriebe liegt in einem der vier dazugehörigen Bezirke. In Rohrbach sind konkret 616 Bio-Betriebe registriert. Das bedeutet einen Zuwachs von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Laut Franz Reisecker, Präsident der Oö. Landwirtschaftskammer, sind für diesen kontinuierlichen Anstieg mehrere Faktoren verantwortlich. "Der Hunger der Konsumenten nach Bio-Produkten wird immer größer", stellt Reisecker fest. Zudem würden die Akzeptanz und die Wertschätzung für biologisch erzeugte Lebensmittel steigen. Das Preisniveau sei relativ gut und stabil und immer mehr Verarbeiter, Vermarkter und Gastronomen würden auf Bio-Erzeugnisse setzen.

Wertschätzender Umgang

Zwei, die zum Bio-Reigen gehören, sind Julia Berger und Thomas Kössler. Sie übernahmen 2014 das geschichtsträchtige Anwesen "Berger z'Eck" in Hofkirchen. Es befindet sich seit 14 Generationen in der Familie. "Biologisch geführt wird der 20 Hektar große Hof seit den 90er-Jahren. 2012 erfolgte die Umstellung von Milchwirtschaft auf Kalbinnenaufzucht", erzählen die 31-jährige Krabbelstubenpädagogin und der 29-jährige Facharbeiter. 55 Tiere stehen im Schnitt im Stall. Die wirtschaftliche Lage sei heutzutage nicht einfach. Trotzdem sind die beiden mit Leib und Seele bei der Sache. "Ein guter und wertschätzender Umgang mit den Tieren ist uns wichtig. Wir verkaufen sie ausschließlich ab Hof und transportieren sie selbst zu den Käufern, damit wir sehen, wo sie hinkommen", so Kössler.
Im Mühlviertel gibt es seit 2010 auch einen Verein, der sich ganz dem Thema Bio widmet: die BioRegion Mühlviertel. Er hat zum Ziel, mit gemeinsamen Maßnahmen eine umfassende, nachhaltige Entwicklung der Region unter dem Leitthema "Bio" zu fördern. Dafür werden die Mitglieder vernetzt und es wird mit dem Handel und dem Tourismus kooperiert. "Mitglied kann jeder Mühlviertler Betrieb werden, der einen gültigen Biokontrollvertrag hat", informiert Obmann Klaus Bauernfeind. Auch Verarbeiter und Konsumenten können sich dem Verein anschließen. Derzeit zählt die BioRegion 120 Mitglieder. 36 davon kommen aus dem Bezirk Rohrbach.

Direkt genießen

Die Region hat auch einige Bio-Direktvermarkter zu bieten. Bio-Fleisch gibt es zum Beispiel bei Johannes Steinmayr und Anneliese Maringer vom Biohof Steinmayr in Niederwaldkirchen, allerlei Getreidesorten und Eier beim Biohof Kehrer in Pfarrkirchen. Um alle Bio-Direktvermarkter auf einen Blick zu sehen, hat das Umweltressort die App "Gutes Finden – Besser Leben mit guten Produkten" entwickelt. Dem Nutzer werden rund um den eigenen Standort alle derartigen Vermarkter, nachhaltigen Cafés und Bio-Märkte angezeigt. 

Zur Sache

• In Oberösterreich gab es mit Beginn des Jahres 2017 4.367 Bio-Betriebe. Das sind 238 mehr als ein Jahr zuvor.

• Im Bezirk Rohrbach ist die Zahl der Bio-Betriebe ebenfalls um drei Prozent gestiegen. Derzeit sind 616 Betriebe registriert, die gemäß den Bio-Richtlinien arbeiten.

• Auch die Bio-Fläche ist oberösterreichweit um acht Prozent gestiegen. Sie beträgt 84.080 Hektar. Somit werden 16,7 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche in Oberösterreich biologisch bewirtschaftet.

• Die BioRegion Mühlviertel zählt 120 Mitglieder. Hinter ihr stehen die Leader-Regionen Donau-Böhmerwald, Hansbergland, Mühlviertler Alm, Mühlviertler Kernland, Sterngartl-Gusental und Strudengau sowie die Euregio Bayerischer Wald – Böhmerwald.

Thomas Kössler und Julia Berger vom Bauernhof mit dem Hausnamen "Berger z'Eck" in Hofkirchen auf ihrer Weide.
Thomas Kössler und Julia Berger vom Bauernhof mit dem Hausnamen "Berger z'Eck" in Hofkirchen auf ihrer Weide.

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