Von der Hacienda auf die Ahorner Weide: Zu Gast bei den Alpakas

Sepp Penninger und Ingrid Friedl halten 20 Alpakas und stellen aus ihrer Wolle auch Steppdecken und Schuheinlagen her.
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  • hochgeladen von Annika Höller

AHORN (anh). Alpakas sind nicht nur flauschig, sondern auch neugierig. Zumindest jene 22, die bei Sepp Penninger und Ingrid Friedl auf der Weide stehen. Öffnet sich der Zaun, inspizieren die Kamele Eindringlinge genau, bevor sie sich wieder der Nahrungsaufnahme widmen. Gras ist schließlich in diesem Sommer Mangelware. Genauso wie Wasser. Die Besitzer werfen daher regelmäßig den Gartenschlauch an und die Vierbeiner genießen das kühle Nass. Der Grund, warum der gebürtige Bad Leonfeldner und die Linzerin sich einst dazu entschlossen hatten, Alpakas im normalerweise von Rindern dominierten Mühlviertel zu halten, liegt in Südamerika. Die Weltenbummler liebten es, Chile und Argentinien zu bereisen. Und als sie eines Tages bei einer Hacienda, einem Landgut, 20 dieser knuffigen Tiere stehen sahen, war es Liebe auf den ersten Blick. Als drei Jahre später bei dem Steuerberater und der Energetikerin die Pension anstand, kam das Thema erneut auf: "Wir überlegten uns, welcher Beschäftigung wir uns widmen sollten." Und sofort waren es die Alpakas, die durch die Gedankenbahnen hüpften.

Viel Eigeninitative

Nach Abschluss des ersten Kurses, nahmen die beiden drei Kamele mit nach Hause. Vorerst wurden diese auf einer Wiese neben jener Siedlung gehalten, in der die zwei damals noch wohnten. Schon bald folgte jedoch nicht nur ein erstes Junges, sondern auch der Umzug nach Ahorn in ein Bauernhaus. Heute haben die Tiere 7.000 Quadratmeter Weide für sich. Dafür belohnen sie ihre Eigentümer mit feinsten Naturfasern. Daraus stellen diese Wolle, Schuheinlagen und Steppdecken her, die den Namen der Alpakas tragen. Wichtigste Kompetenz dabei: Geduld. Oft sitzt das Paar nämlich stundenlang beim Kartieren, wenn die lose Faser zu einem Vliesstoff verarbeitet wird, oder später am Spinnrad. Außerdem sei viel Eigeninitiative gefragt, denn in Österreich gibt es nur wenige Firmen, die sich auf Alpakaprodukte spezialisiert haben. Ihre Erzeugnisse verkaufen sie Ab-Hof und auf regionalen Märkten. Sie sind auch Mitglieder des Vereins "Alpaca Association Austria", der 170 Züchter zählt und jährlich eine Vlies-Schau organisiert. Eine Jury beurteilt dabei den Stoff nach einem Punktesystem.

Sehr leise Tiere

Das Ganze ist also eine Wissenschaft für sich. Nicht verwunderlich daher, dass manche Bekannte den Kopf schüttelten, als sie von den Plänen der Neo-Alpakafarmer hörten. Das Paar scheint jedoch angekommen zu sein, Friedl gibt sogar mittlerweile selbst Kurse. Sie betont: "Alpakas sind sehr leise Tiere. Sie spucken auch nur ganz selten, etwa bei Futterneid. Mehr wie 25 möchten wir aber nicht." Größte Herausforderung sind die Geburten. "Ist der Nachwuchs aber erst einmal da, steht dieser danach einfach auf und läuft mit der Herde mit", erzählt die Besitzerin. Zudem befürchte man Probleme mit dem Wolf. "Wir können keinen elektrischen Zaun machen und die Tiere auch nicht einsperren", so Penninger. Wenn Wölfe kämen, hätten die Alpakas keine Chance. Er wünscht sich daher wenigstens eine Entschädigung seitens des Landes.

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Foto: Cityfoto
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