„Wie ein kleiner Urlaub von allem“

Ines Auberger hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. Sie betreibt einen Online-Handel für Steampunk-Mode. | Foto: Ronny Ertel
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  • Ines Auberger hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. Sie betreibt einen Online-Handel für Steampunk-Mode.
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ST.VEIT (iti). Die kulturelle Bewegung des Steampunk ist in den USA der 1980er entstanden – aus den Szenen um Gothic-, Fantasy-, und Mittelalterkult, wie Ines Auberger erzählt. Die 34-Jährige ist mit ihrem Online-Shop für Steampunk-Mode und -Zubehör eine fixe Szene-Größe im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus.

Sichtbare Getriebe, Zahnräder, Dampfantrieb, das sind klassische Steampunk-Elemente. Typisch sind auch die sogenannten Goggles, eigentlich Schweißerbrillen. Frau trägt meist Korsett und Rock, die Haare hochgesteckt. Beim Mann gehören Hemd, Weste und Hose zum Standard, westernmäßig angehaucht, häufige Kopfbedeckung ist der Zylinder. „Im Prinzip ist es viktorianische Mode mit einem neuzeitlichen Touch“, beschreibt Auberger den Steampunk-Stil kurz und prägnant. Ein wichtiges Element dabei ist sozusagen Science-Fiction von damals, frei nach dem Motto: „Wie hat man sich vor 150 Jahren die Technik im neuen Jahrtausend vorgestellt?“ Inspirationsquellen seien beispielsweise die Geschichten von Jules Verne. In die Outfits fließt eine starke individuelle Note ein. Oft werden funktionsfähige mechanische Gadgets entworfen und gebaut. Die Szene ist also durchaus etwas für Hobby-Designer, Bastelfreunde und Schrauber mit Erfinder-Tendenzen.

Der richtige Riecher

„Bei uns gibt es diesen Trend erst seit sechs, sieben Jahren“, so Auberger, die von Anfang an dabei war. Zunächst war das Ganze ein Privatvergnügen. Vor vier Jahren hätte sich dann die Überzeugung gefestigt, dass ein Online-Shop für Steampunk-Mode gut laufen würde. Die Mühlviertlerin sollte recht behalten: Ihr Unternehmen ist seither jedes Jahr gewachsen. Mittlerweile beschäftigt Auberger sogar den ersten Mitarbeiter, der den Versand vom Lager in Gallneukirchen in die ganze Welt abwickelt. Bis nach Argentinien und Uruguay hat man schon geliefert. Ein Großteil der Kunden käme aber aus Deutschland und der Schweiz, wenige aus Österreich, erklärt die studierte Molekularbiologin – 96 Prozent Exportrate machen das deutlich. Steamdreams.at ist heute einer der größten derartigen Shops im deutschsprachigen Raum und definitiv der größte Österreichs.

Eine andere Welt

Einen stationären Laden hält Auberger zum heutigen Zeitpunkt nicht für sinnvoll. Persönlichen Kontakt zu so manchem Kunden hat sie dennoch: „Ich bin im Jahr auf drei bis vier Festivals mit einem Stand vertreten“. Dort taucht sie auch selbst samt Kostüm in die Welt des Steampunks ein, knüpft und pflegt Kontakte.
Viele solcher Festivals, bei denen es hauptsächlich um Mode und möglichst raffinierte Designs geht, finden in Deutschland, Luxemburg und in den Niederlanden statt. "Für viele Teilnehmer ist das wie ein kleiner Urlaub von allem", sagt Auberger, die damit quasi zur Reiseunternehmerin wird.

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