Sicherheit geht vor
Westbahngelände bleibt leer
Vorerst kein neuer Park für Rudi: Sicherheit geht vor, hieß es von der ÖBB. Das Gelände sei zu gefährlich.
WIEN/RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Das rund 70.000 Quadratmeter große Areal liegt seit Jahren brach. Die Bürgerinitiative „Westbahnpark“ wollte die Fläche diesen Sommer aufwerten. Sie besteht aus einem Zusammenschluss von rund 30 Künstlern und Landschaftsarchitekten unter Mitwirkung der Universität für Bodenkultur. Der Bezirk hat der Initiative seine Unterstützung zugesagt. Geplant waren temporäre Begrünung, Sitzmöglichkeiten, Nebelduschen sowie eine Bespielung mit mobiler Gastro („Food trucks“) und vermehrter Jugendarbeit. "Unsere ÖBB-Ansprechperson war sehr unterstützend und an einer gemeinsamen Umsetzung interessiert. Gescheitert ist das Ganze leider am mangelnden Sicherheitskonzept. Dieses sei nämlich nicht vorhanden", bedauert Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal (SPÖ).
Laut der ÖBB-Pressesprecherin Juliane Pamme müssten, um die Sicherheit für Besucher des geplanten Pop-Up-Parks in der Felberstraße zu gewährleisten, entsprechende Auflagen erfüllt werden. "Schließlich befinden wir uns auf einem Bahngelände. Bereits Mitte Mai wurde dem Bezirk bekannt gegeben, dass ein Konzept zum Vorhaben vorgelegt werden muss. Im Juli hat es daraufhin erst eine Kontaktaufnahme durch die Stadt Wien gegeben", so Pamme. Zu kurzfristig. Wo viele Menschen zusammenkommen werden Gefahren unterschätzt. In diesem Fall beispielsweise durch Hochspannungsleitungen und heranfahrende Züge. Daher ist es am Areal der Felberstraße, die direkt an den Gleisbereich grenzt, notwendig Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.
Hürden der Sicherheit
Abtrennungen zum Gleisbereich durch Bauzäune zu schaffen und Securities zählen unter anderem zu diesen Sicherheitsmaßnahmen und kosten natürlich Geld. Die ÖBB sind für weitere Gespräche bereit, "unsere Auflagen betreffend Sicherheit werden wir aber im Hinblick auf das Wohl der Besucher nicht lockern. Denn Strom sieht und hört man nicht. Aber wer 15.000 Volt zu nahe kommt, begibt sich in Lebensgefahr!", fügt Pamme hinzu. Der Bezirksvorsteher ist sich dessen bewusst und zeigt Verständis für die Forderungen der ÖBB. Unter den neuen Bedingungen kann das Projekt nicht gestartet werden. Man sei sich darin mit der „Initiative Westbahnpark“ einig. Ziel sei weiterhin, das Projekt unter machbaren Rahmenbedingungen umzusetzen – im Sommer 2022. Den ersten Gesprächstermin dazu soll es noch heuer im Herbst geben. "Vielleicht bekommen wir ja Unterstützung von der Stadt Wien", hofft Zatlokal, der sich seit Jahren für mehr Grünflächen im Bezirk einsetzt.
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