Wien-Wahl 2020
Die Prognosen im Vergleich zur Wahl 2015 in Rudolfsheim
Kann die FPÖ Platz zwei verteidigen? Wo landet die ÖVP? Der Vergleich mit 2015 zeigt, dass die Wahl spannend wird.
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. 2015 erreichte die SPÖ mit 39,05 Prozent der Wählerstimmen im Bezirk Platz eins, war aber mit einem Minus von 4,55 Prozentpunkten auch der größte Verlierer. Die FPÖ kam damals auf Platz zwei, die Grünen schafften Platz drei. Für die ÖVP ging sich vor fünf Jahren mit 6,69 Prozent der Stimmen in Rudolfsheim-Fünfhaus nur der vierte Platz aus, Neos erreichte 4,48 Prozent der Stimmen. Wien Anders holte immerhin 2,11 Prozent.
Ein ähnliches Ergebnis wird sich diesmal kaum wiederholen: Glaubt man den Umfragen, wird am kommenden Sonntag die FPÖ herbe Verluste einfahren. Die ÖVP kann den Prognosen zufolge mit Zugewinnen rechnen. 2015 verlor die ÖVP mehr als drei Prozent. Für die SPÖ sollte sich ein respektables Ergebnis ausgehen.
Wie viel schafft die FPÖ?
In einem Wahlsprengel des 15. Bezirks rund um die Mareschsiedlung auf der Schmelz konnte die FPÖ 2015 noch die Mehrheit der Stimmen gewinnen, in allen anderen Sprengeln war die SPÖ die stimmenstärkste Partei. 2015 war für die FPÖ noch ein gutes Jahr: Etwas mehr als ein Prozent konnten die Freiheitlichen damals zum Ergebnis von 2010 dazulegen. Für die SPÖ Rudolfsheim, die den Bezirksvorsteher stellt, ging sich damals in zwei Sprengeln die absolute Mehrheit aus: Rund um die Schanzstraße und zwischen der Jheringgasse und der Hollergasse wurde zu mehr als 50 Prozent rot gewählt. Auch bei den Grünen hofft man auf einen Wahlerfolg am kommenden Sonntag. Die klimapolitischen Themen der vergangenen Jahre sollten ihnen in Rudolfsheim-Fünfhaus Zugewinne bescheren.
Spannend bleibt im Bezirk auch die Frage, wie die kleinen Parteien, allen voran Wien Anders (in einem Wahlbündnis mit "Links"), abschneiden werden. Aber auch das Team HC Strache, die Bierpartei und die Partei SÖZ rittern um Stimmen und sprechen Zielgruppen an, die in Rudolfsheim vertreten sind.
"Links" und SÖZ könnten den etablierten Parteien einige Prozentpunkte kosten, denn sie kämpfen zum Beispiel um die Stimmen der migrantischen Bezirksbewohner. Und auch die Frage, wie viele Stimmen die Bierpartei und das Team HC Strache gewinnen können, bleibt spannend.
Stichwort Mitbestimmung
Ein Problem, das in Rudolfsheim besonders stark zu spüren ist, lässt sich unter dem Stichwort Mitbestimmung zusammenfassen. Mittlerweile dürfen im 15. Bezirk rund 40 Prozent der Bewohner auf Gemeindeebene nicht wählen. Sie sind nur für die Bezirksvertretungswahl wahlberechtigt. Bereits 2015 wurde darüber diskutiert. Für eine Änderung setzte sich damals Wien Anders ein. Seit der Wahl im Oktober 2015 ist Wien Anders in der Leopoldstadt, in der Landstraße, in Margareten, in Rudolfsheim-Fünfhaus und in Ottakring mit jeweils einem Mandat vertreten.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.