Eine letzte Bilanz
Gerhard Zatlokal bleibt bis 30. September im Amt
Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal (SPÖ) gab nun offiziell in einer Pressekonferenz seinen Rücktritt bekannt.
WIEN/RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. 14 Jahre und sechs Monate, so lange war der gelernte Elektriker Gerhard Zatlokal (SPÖ) Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus. Ein Amt, das er zwölf Jahre mit großer Freude ausübte, wie er selbst sagte. Die letzten zwei Jahre habe er aufgrund interner politischer Streitigkeiten, "weniger genossen".
Warum er jetzt zurücktritt, erklärte er in wenigen Worten: "Fachdienststellen brauchen einen klaren Ansprechpartner. Bis zuletzt wussten sie nicht, ob sie sich bereits an meinen Nachfolger wenden sollen", so Zatlokal. Er wird nun am 30. September sein Amt als Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus zurücklegen. Eine "Bilanz am Ende" seiner Amtszeit zog er in der Bezirksvorstehung in der Gasgasse.
In seine Verantwortung fielen unter anderem wichtige Projekte wie der Umbau des Westbahnhofs, der zwischen 2008 bis 2011 erfolgte. Auch das Ende der Straßenprostitution 2011, die Einführung und Erweiterung des Parkpickerls, die Errichtung der Wasserwelt im Jahr 2017, Verkehrsberuhigungen wie beispielsweise in der Goldschlagstraße, der Schwammstadt Pelzgasse, der Gasgasse oder im Umfeld zahlreicher Schulen wurden von Zatlokal veranlasst.
Bürgernähe und ein gutes Einvernehmen mit allen politischen Fraktionen im Bezirk waren Zatlokal stets ein großes Anliegen. So wurden zahlreiche Projekte mit begleitender Bürgerbeteiligung realisiert und seit 2015 kann jede Sitzung der Bezirksvertretung über einen Live-Stream mitverfolgt werden.
Zukunft bei der Fernwärme
Froh, dass es für ihn bald vorbei ist, ist er nicht. "Mein Herz hängt noch stark am Bezirk. Ich hätte noch sehr viele Pläne im Kopf", meint er. Es fällt ihm schwer, Projekte zu hinterlassen, die im Nachhinein beendet werden. Darunter die Umgestaltungen des Wieninger- und des Langauerplatzes.
"Ich glaube, für den Bezirk ist es besser, dass ich diesen Schritt jetzt setze. Ich werde allerdings noch nicht in Pension gehen. Dafür bin ich noch zu jung", scherzt er zum Abschluss. Mit 1.1.2023 begibt er sich zurück auf seinen alten Arbeitsplatz bei der Wien Energie, Fernwärme.
"Dort bin ich 2003 ausgestiegen und bestehe nun auf mein Rückkehrrecht". Er wird voraussichtlich in der Abteilung "Wärmemessung" tätig sein und freut sich auf diese "reizvolle Aufgabe". "Das Schlechteste, das es gibt, ist Stillstand. Mein Nachfolger Dietmar Baurecht wird sicher mit den noch offenen Projekten Erfolge feiern."
Die Bezirksgrünen zeigten Gerhard Zatlokal ihre Anerkennung und übergaben ihm als Geschenk ein Paar Birkenstock-Sandalen. “Er hat sich zum echten Öko entwickelt und kriegt natürlich auch echte Ökoschlapfen”, so der Grüne Bezirksvorsteherstellvertreter Haroun Moalla.
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