Am Reithofferplatz
Weniger Raser und mehr Bäume in der Märzstraße
Einige Parkplätze in der Märzstraße kommen weg und der Park wird vergrößert. Unternehmer in Rudolfsheim sehen schwarz.
WIEN/RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. In der Märzstraße soll sich baulich einiges verändern. Was, weiß Dietmar Baurecht von der Verkehrskommission (SPÖ). Gehsteige werden auf der Höhe des Reithofferparks auf beiden Seiten vorgezogen, wodurch es zu einer Schmälerung der Straße kommt. Autos können nur noch auf den Straßenbahnschienen fahren und müssen ihr Tempo reduzieren.
"Der Reithofferpark wird durch die Gehsteigvorziehung optisch erweitert und erhält weitere Sitzgelegenheiten und Sträucher", erklärt Baurecht beim Lokalaugenschein mit der BezirksZeitung. Die Parkplätze fallen in diesem Bereich komplett weg, dafür werden auf der gegenüberliegenden Seite des Parks vier Bäume gepflanzt. Auch in der Tannengasse finden sechs Bäume Platz, um das Klima zu verbessern.
Unternehmer gegen Umbau
Die Pouthongasse wiederum soll zu einer sogenannten Geschäftsstraße werden, wo Kundinnen und Kunden der angrenzenden Geschäfte maximal eineinhalb Stunden parken dürfen. Insgesamt 80 Unterschriften von Unternehmerinnen und Unternehmern in der Umgebung, die sich gegen dieses Projekt aussprachen, sammelte Norbert Egelwolf vom Nähcenter am Reithofferplatz. Er weigert sich grundsätzlich nicht gegen mehr "Grün", allerdings sieht er den Parkplatzverlust als großes Manko.
"Ich verstehe nicht, warum der Bezirksvorsteher auf eine Bürgerbefragung verzichtet. Ich spreche hiermit für 80 Unternehmer. Wir sind auf diese Parkplätze angewiesen. Meine Kunden, die auch aus den Bundesländern anreisen, können die schweren Maschinen nicht weit schleppen", klagt Egelwolf. Außerdem findet er die Idee, die Pouthongasse zu einer Geschäftsstraße zu machen, nicht sinnvoll. "Wo sollen denn die Anrainer parken?"
Bezirkspolitik uneinig
Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal (SPÖ) stellt klar: „Eine Befragung hätte stattgefunden, wenn die Verkehrsorganisation geändert werden würde. Da dies jedoch nicht passiert ist, ist keine Befragung notwendig." Eigenartig findet er, dass die Wirtschaftskammer Schanigärten unterstützt, klimawirksame Verbesserungsarbeiten im öffentlichen Raum hingegen abgeschmettert werden, mit der Argumentation, dass Parkplätze verloren gehen.
"Der Hauptbeschwerdeführer hat die Ablehnung anfangs nur gegen die Verkehrsorganisation gerichtet. Wie dieses Thema vom Tisch war, war sein neues Ziel die Verhinderung der Verbesserungsmaßnahmen im öffentlichen Raum.“
Peter Estfeller von der ÖVP kontert: „Die geplanten Maßnahmen schaden der Märzstraße und damit vielen Bürgern mehr, als sie bringen. Das Projekt muss nochmals überdacht werden, auch eine breite Zustimmung der Bewohner muss erreicht werden.“
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