Sailing for Kids
Aus dem Tagebuch von Captain Jürgen

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Wegsegeln wie immer super, teilweise wenig, teilweise böiger Wind.
Aber ab der Insel Isola di Ustica (vor Palermo) ging’s los.
Erst einmal bemerkte ich einen stechenden Geruch im Cockpit. Was ist das, wo kommt der Geruch her, ich muss dem sofort auf den Grund gehen.
Oh no, KABELBRAND und noch dazu am Steuerstand. Meine erste Reaktion sofort alles aufschrauben (mitten in der Nacht bei miserablen Bedingungen).

Der Übeltäter war gefunden mein UBS-Kabel.
Sofort weg mit dem Ding von meinem Tablett, zum Glück hat das keinen Schaden genommen. Ich wusste gar nicht, dass so ein UBS-Kabel verschmoren kann, jetzt bin ich schlauer. Nachdem ich die Schadensquelle gefunden und gesichert habe, gönnte ich mir eine kleine Pause.

Gemütlich dösend mit meiner Lieblingsmusik im Ohr.
3.00 Uhr früh, schlagartig bin ich hellwach.
Da sehe ich aus dem Nichts am Horizont ein grünes und weißes Licht blinken.
Ich vermutete natürlich sofort Boatpeople (Bootsflüchtlinge), aber bei den Wellen konnte ich es nicht sicher erkennen bzw. beurteilen. Somit ging ich der Lichtquelle sofort nach. Ohje, bitte nicht. Fischer hatten sehr nahe an der Wasseroberfläche ein riesiges Netz gespannt.
Als ich es bemerkte, war es zu spät, mein Ruder hat sich verfangen. Nichts ging mehr und es war stockdunkel, also blieb mir nur eines ab in die Badehose und rein ins Wasser, Schnüre entfernt (im Blindflug). Ich konnte mich nur auf meinen Instinkt verlassen.

Endlich geschafft!

Schnell machte ich meinen üblichen Check, ob bei der Crazy Greti auch wirklich alles passt und merkte, dass es besser wäre, wenn ich etwas Diesel nachfülle. Das Meer erschien mir ruhig, also rasch ans Werk.
Die Rechnung habe leider ich ohne Wirt gemacht. Bereits die erste hohe Welle traf mich frontal, während ich den Dieselkanister geöffnet hatte. Ca. 5l Diesel flossen ins Cockpit.

So ein Schei..!

Jetzt stinkt es nicht mehr nach verbranntem Kabel, sondern nach Diesel, auch nicht besser könnt ihr mir glauben.
Na ja es kommt ein neuer Tag und ich werde im Hafen auftanken und meine Hausmann-Qualitäten unter Beweis stellen. Das soll heißen Captain Jürgen putzt. Nicht nur einmal, sondern mehrmals am Tag, denn der Kajüten Boden war rutschig und es stank entsetzlich!

Erledigt! Zeit für eine kleine Auszeit.
Nicht lange, ab 4.00 Uhr hatte ich wieder richtig gut zu tun, da kam nämlich Starkwind auf.

Alles zusammen gerafft und los, ich ließ nur ca. 2 m vom Rollgross draußen um die Geschwindigkeit mitzunehmen und um stabiler zu liegen.
Was macht der Wind? Der drehte und kam plötzlich von hinten.

Jetzt schnell den Großbaum fixieren (war der Plan), doch dann gab mein Windgenerator auch noch w.o.
Der verträgt leider nur 60 Knoten. Ende vom Lied ich fuhr unglaubliche 12 Knoten mit dem wenigen Segel, das war richtig unheimlich!

Als ich dann endlich Sardinien sah, drehte der Wind wieder und kam von vorne.
Der Horror nahm kein Ende, denn es erwischte mich ein Tiefdruckgebiet! Ich musste ca. 12 Stunden parallel zur Insel hinauffahren (ca. 70ML vorm Etappe Ziel) um dann wieder 10 Stunden retour zu tuckern.

Das Ergebnis: Ich war fast wieder an der derselben Stelle!
Zu der Zeit drehte ich körperlich bereits am Rad. Wenigstens ließ der Wind etwas nach, sodass ich dann in 10 Stunden mit dem Motor zur Küste konnte. Der machte natürlich auch wieder faxen, aber da konnte ich zum Glück schon wieder lachen.
Villasimius endlich da!

Ich wollte ich nur noch schlafen fix und fertig. Die schlimmsten Tage meines Lebens (kein Schlaf, alles nass, die Greti innen nass, Wellen brachen von hinten rein und, und, und) liegen hinter, aber egal ihr wisst ja ich liebe das Abenteuer.
So, ich gönne mir jetzt ein paar Tage Pause.

Bis bald und Ahoi euer

Captain Jürgen

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