Die erste AFL-Saison ist geschlagen
Für die Salzburg Bulls ist mit dem Spiel gegen die St. Pölten Invaders die erste AFL-Saison nach dem Wiederaufstieg zu Ende gegangen. Es war eine schwierige Saison und der Leistungsunterschied zu etablierten Erstliga-Teams wurde mitunter deutlich aufgezeigt. Trotzdem ist der eingeschlagene Weg hinsichtlich einer nachhaltigen Entwicklung der Kampfmannschaft der Richtige.
Daß der Gang in die erste Liga kein leichter werden würde, war klar. Die AFL gehört seit Jahren zu den stärksten Football-Ligen Europas. Die teilweise erdrückende Dominanz der Teams aus Rot-Weiß-Rot in europäischen Wettbewerben und ein Blick auf die jüngere Geschichte des Euro-Footballs unterstreichen diesen Eindruck. Zu der ohnehin stark besetzten Liga wurde mit den Collect Point Prague Panthers zudem eine weitere spielstarke Mannschaft in die AFL aufgenommen. In Salzburg wußte man also, worauf man sich mit dem Abenteuer Erstliga-Aufstieg eingelassen hatte.
Auch wenn die Bilanz mit 0–6 eindeutig ausfällt, ist man mit dem eingeschlagenen Weg zufrieden. „Der Unterschied zwischen Division I und der AFL ist massiv. Der Gamespeed ist wesentlich höher, die Physis der Gegner eine bessere und das Playcalling variantenreicher. Die Bulls haben viel Lehrgeld bezahlen müssen, aber für die Entwicklung des Vereins war diese Saison enorm wichtig“, erklärt Obmann Alexander Narobe.
Neben klaren Niederlagen gegen die Top Teams aus Wien, Prag und Innsbruck waren aber auch Lichtblicke zu erkennen. Gerade gegen die Carinthian Black Lions und die St. Pölten Invaders setzte es jeweils auswärts denkbar knappe und auch unglückliche Niederlagen. In den entscheidenden Phasen war das Momentum nicht unbedingt auf Seiten der Salzburger. „In Kärnten haben wir eine sensationelle erste Halbzeit gespielt und gezeigt, daß wir sowohl in der Offense als auch in der Defense viel Potential haben. Den möglichen Sieg haben wir in den ersten fünf Minuten des dritten Viertels hergegeben. Da hat uns einfach die nötige Cleverness gefehlt“, konstatiert Offensive Coordinator Jürgen Roßmanith. Ähnlich war es auch gegen die Invaders, wo man das Spiel 15 Sekunden vor Ende der Partie verlor. In beiden Spielen wären Siege durchaus möglich gewesen.
In Summe ist man in Salzburg mit der erbrachten Leistung durchwegs zufrieden. Der Plan der Bulls-Führung ist ein mittelfristiger. Anstatt sich mit Top-Imports hochzurüsten, setzt man auf Verstärkungen, die die gesamte Mannschaft mitziehen. „Wir schauen nicht nur auf die Ergebnisse. In erster Linie müssen wir zusehen, daß sich der gesamte Kader, also jeder einzelne Spieler von Spiel zu Spiel in seiner Leistung steigert und verbessert. Nur dann können wir uns mittelfristig an die Top-Teams heranarbeiten“, verrät Johannes Geser, der sich für die Verpflichtung der Imports verantwortlich zeichnet.
Der eingeschlagene Weg wird in Salzburg auf jeden Fall weiter gegangen. Die nächste Saison wird für die Bullen nicht einfacher werden. Die Lücke zu den „großen Vier“ der heimischen Liga scheint noch recht groß zu sein. Aber schon in der ersten Saison waren deutliche Fortschritte zu erkennen und Leistungssteigerungen zu verzeichnen.
Wer viel aufzuholen hat, muß umtriebig sein. Schon im letzten Saisondrittel wurden in Salzburg in einigen Bereichen die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. Einige Projekte werden demnächst vorgestellt. „Wir werden weiter lernen, Erfahrungen sammeln und uns stetig verbessern. Wir sind der festen Überzeugung, die richtige Strategie für die Zukunft der Bulls gewählt zu haben!“ so Narobe.
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