NACHGESCHENKT: Stilvoll oder sinnvoll
Offiziell beginnt die Ballsaison bekanntlich im November und endet mit dem Beginn der Fastenzeit – in der nicht mehr getanzt wird – am Aschermittwoch. In der Society- und Weltstadt Salzburg ist das aber, wie üblich, ein wenig anders. Dem neuen Intendanten der Salzburger Festspiele ist die derzeitige Festspielzeit viel zu kurz. Deshalb verlängert er die diesjährigen Festspiele nicht nur, sondern er lässt sie auch früher beginnen – auf dass noch mehr Kulturfreunde in die Mozartstadt pilgern können, um sich dem Hochkulturgenuss hinzugeben. Eines der neuen Highlights soll nun der erste Salzburger Festspielball in der Felsenreitschule und der Salzburger Residenz werden, den Intendant Alexander Pereira gemeinsam mit Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler und unter Schützenhilfe der ehemaligen Opernball-Organisatorin und Sacher-Chefin Elisabeth Gürtler auf die Beine stellen will. Merkwürdig dabei ist nur, dass dieser neue „Festspielhöhepunkt“ nicht während der Festspielzeit, sondern erst am (bitteren) Ende des Festspielsommers, nämlich Anfang September, über die Bühne gehen soll. Handelt es sich hierbei vielleicht nur um eine „künstliche Verlängerung“ der Festspielzeit, die der neue Intendant als eine seiner Novitäten verkauft? Wäre es nicht besser, ein derart rauschendes und glanzvolles Fest als Startschuss für einen noch fulminanteren Festspielsommer zu inszenieren? Hier stellt sich unweigerlich die Frage, ob es eine sinnlose oder eben doch eine sinnvolle beziehungsweise eine stilvolle Verlängerung ist.
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