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VIDEO - Innehalten und dem Glockenspiel lauschen
Der Pensionist Josef Kalteis führt einmal in der Woche viele Salzburger hinauf zum Glockenspielturm.
SALZBURG. Der Salzburger Josef Kalteis ist seit viereinhalb Jahren in Pension und immer noch unermüdlich im Einsatz. Einmal in der Woche führt er viele hinauf zum Glockenspielturm und erklärt fachkundig das Innere der Mechanik.
„Im Museum haben sie Altertümer gesammelt, da haben sie mich aufgenommen“
, erzählt er augenzwinkernd. Obwohl er Probleme mit den Beinen habe, mache ihm das Stiegensteigen auf den Glockenturm nichts aus. Immerhin über 190 Stufen sind zu bewältigen, bis man in 35 Metern Höhe oben ankommt und den Blick über die Stadt schweifen lässt. „Da oben gibts so viele verschiedene Sachen zu sehen. Allein das ganze Werk, ich hab das Ganze ja miterlebt – die Restaurierung, wie das zerlegt und wieder aufgebaut worden ist. Hier bin ich gern und vielleicht mach ich es noch eine Zeit lang."
Früher kleiner und schmaler
Der Turm hatte früher nicht die Breite und war auch nicht so hoch, wie man ihn jetzt kennt. Erst mit dem Glockenspiel wurde der Turm erweitert. „Beim Hinaufgehen an die Decke schauen“, rät Kalteis und erklärt die Stuckarbeiten, die man hier sieht. Blumenranken, Teufelsfratzen, Tiere und Familienwappen, die reichlich verziert sind, darf man bewundern. Nach der Marmortreppe geht der Weg auf einer dunklen Holztreppe weiter. Eine „Fetzentür“ – dahinter kommt man dem oberen Turm immer näher.
Dreimal am Tag wurde das Glockenspiel geläutet, bis 1960 noch von Hand, mittlerweile mechanisch. Die Melodien zeigen sich vielschichtig und den Jahreszeiten angepasst. "Stille Nacht" zu Weihnachten, das "Mailied" von Mozart im Frühling – in Summe etwa 50 Melodien. „Immer zu passenden Themen, einmal im Monat wird die Melodie gesetzt“, erklärt Kalteis. Jeweils um sieben, elf und 18 Uhr ertönt dann das Glockenspiel über den Residenzplatz.
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