Wer will schon eine U-Bahn haben?
Es ist immer wieder schön anzuschauen, wie sich trotz offensichtlicher Tristesse immer wieder ein Grund zum Feiern findet. Nicht anders lässt es sich erklären, warum Verkehrspolitiker sich jedes Jahr aufs Neue auf den „autofreien Tag“ freuen. Selbiger wurde europaweit am vergangenen Donnerstag zelebriert. Und wenn die einzelnen Aktivitäten sich zeitlich nicht alle auf diesen Donnerstag konzentriert haben, dann gibt es dafür mehrere Gründe: Erstens können die hohen Herren der Politik (und für das Thema Verkehr(splanung) in Salzburg sind in dem Fall tatsächlich nur die Herren zuständig) nicht gleichzeitig auf mehreren Events freundlich in die Kameras lächeln – und das wäre natürlich beim momentanen Kaiserwetter jammerschade gewesen. Zweitens hätten diese Herren dann mehr Zeit, die sie für die tatsächliche Problembewältigung aufwenden könnten bzw. sogar müssten – und dann ist der Politikerjob ja nicht mehr so schön wie ein autofreier Tag. Aber der allerwichtigste Grund überhaupt liegt in der Sache selbst: Es fehlt das entsprechende Verkehrskonzept, um rasch von A nach B zu kommen. Deshalb: Feiern wir lieber langsam, die Verkehrsmillionen und -milliarden werden derweilen schnell im schönen Ostösterreich (für U-Bahn-Verlängerungen und Ähnliches) ausgegeben. Hauptsache wir können am autofreien Tag so exotische Gefährte wie Rikschas in Anspruch nehmen. Ist ja auch viel gemütlicher als eine U-Bahn.
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