Aktiver Alltag trotz Demenz

Wenn das soziale Umfeld geschult ist, können an Demenz erkrankte Menschen die Dinge des täglichen Lebens länger selbst erledigen. | Foto: Caritas
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  • Wenn das soziale Umfeld geschult ist, können an Demenz erkrankte Menschen die Dinge des täglichen Lebens länger selbst erledigen.
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SALZBURG (lg). Demenzkranke Menschen würden in Salzburg oft mangelhaft bis falsch versorgt – das kritisierten die Volksanwaltschaft und die Vertreter des Österreichischen Instituts für Menschenrechte bei einer Tagung in Salzburg. Die Hauptprobleme: Von Demenz Betroffene würden zu häufig zu viele Medikamente erhalten und seien vom täglichen Leben "isoliert" – so der Tenor bei der Expertentagung. Allein in der Stadt Salzburg geht man aktuell von rund 3.000 Demenzerkrankten aus, mit den Angehörigen sind rund 10.000 Menschen davon betroffen. Volksanwalt Günther Kräuter plädiert angesichts dieser Zahlen dafür, Standards für die Betreuung von demenzkranken Menschen zu setzen – derzeit gebe es weder auf nationaler noch auf internationaler Ebene einheitliche Standards. "Zudem muss mehr in die Ausbildung von Pflegekräften investiert werden", ergänzt Kräuter. Eine Art Vorreiterrolle im Umgang mit demenzkranken Menschen nimmt die Stadt Salzburg ein, die sich als "demenzfreundliche Stadt" deklariert. Im Vorjahr wurde die "Plattform Demenz" ins Leben gerufen, an der neben Angehörigen, NGOs, Salzburger Apotheken, Seniorenbetreuungseinrichtungen und Behörden auch Wissenschaftler aus diversen Forschungsbereichen beteiligt sind. "Demenz wird zu einer großen sozialen und humanitären Herausforderung für das Gemeinwesen. Die Unterstützung von Betroffenen und ihre Integration in das öffentliche Leben sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben", betont Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ). Im Sommer soll eine Online-Plattform mit Informationen und Angeboten zum Thema umgesetzt werden.

Netzwerke im Stadtteil

"Ebenso wird es gezielte Schulungen von Pflegekräften in den städtischen Seniorenwohnhäusern, Kulturangebote, wie etwa einen Liederabend im Landestheater sowie eine verstärkte Unterstützung von Tageszentren zur Entlastung pflegender Angehöriger geben. Wir planen zudem, Demenznetzwerke in den einzelnen Stadtteilen zu implementieren. Den diesjährigen Höhepunkt bildet ein zweitägiges 'Carecamp Demenz', das im September in Salzburg stattfinden wird", fügt Hagenauer hinzu. Bereits 2013 hat die Caritas Salzburg mit dem Projekt "Respekt" begonnen, "demenzfreundliche Lebensräume" zu schaffen. Das Projekt verfolgt das Ziel, für Demenzkranke ein soziales Umfeld, das mit Verständnis auf die Erkrankung reagiert, zu schaffen.

Wenn das soziale Umfeld geschult ist, können an Demenz erkrankte Menschen die Dinge des täglichen Lebens länger selbst erledigen. | Foto: Caritas
Anja Hagenauer | Foto: Neumayr
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