Auftakt der Caritas Kinderkampagne: Bilder aus dem Nahen Osten, die von Hoffnung und Zukunftsperspektive erzählen

"Aufgepasst" – ein Foto von Phlipp Bendeikt aus dem Beth Aleph-Vorschulprojekt in Beirut. | Foto: Philipp Benedikt
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  • "Aufgepasst" – ein Foto von Phlipp Bendeikt aus dem Beth Aleph-Vorschulprojekt in Beirut.
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Die Bilder, die wir aus dem syrischen Bürgerkrieg und den Folgen für die Menschen kennen, zeigen üblicherweise Leid und Zerstörung. Anders ist das bei den Bildern des in Salzburg lebenden Fotografen Philipp Benedikt. Er hat die Caritas Österreich auf eine Reise zu von österreichischen Spendengeldern unterstützten Schulprojekten in den Libanon begleitet. Auf seinen Bildern hat er dort die Lebensfreude und Begeisterung syrischer Flüchtlingskinder, aber auch benachteiligter Kindern von Arbeitsmigranten im Libanon festgehalten.

"Für jedes einzelne Kind zahlt es sich aus"

Rund 200 zum Teil vom Krieg schwer traumatisierte oder vom libanesischen Schulsystem ausgeschlossene Kinder erhalten in der St. Vinzenz-Schule der Barmherzigen Schwestern in Broumana und im Beth Aleph-Vorschulprojekt in Beirut Unterkunft, Verpflegung, BIldung, psychologische Betreuung und eine Zukunftsperspektive. "Angesichts von 200.000 syrischen Kindern, die dort sonst keinen Zugang zum Bildungssystem hätten, könnte man sagen: Das ist ja gar nichts", sagt dazu Salzburgs Caritas-Direktor Johannes Dines. "Aber um es mit den Worten der Leiterin in Broumana zu sagen: Für jedes einzelne Kind zahlt es sich aus, alles zu tun, was wir können."

Abgeschlagene Köpfe in Zeichnungen der Kinder

"Erst wenn man sieht, unter welchen Bedingungen diese Kinder – die ja in den Schulprojekten wie ganz normale, fröhliche Kinder wirken – ihren Alltag leben müssen, wird einem klar, welcher Kontrast das ist", erzählt Fotograf Philipp Benedikt. "Da leben Eltern mit ihren Kindern auf maximal zehn Quadratmetern in einem Raum, der Küche und Wohnzimmer zugleich ist." Was er nicht dazu sagt, aber in seinem Videobeitrag zu sehen ist: Das sind Kinder, in deren Zeichnungen Menschen mit abgeschlagenen Köpfen und Gliedmaßen und blutige Messer vorkommen.

Die Bezirksblätter haben im Dezember die beiden Caritas-Projekte in Broumana und in Beirut besucht.Hier geht's zur Reportage

Ausstellung im Spielzeugmuseum und im Schweiger Deli

Zum Auftakt der diesjährigen Caritas Kinderkampagne sind die Bilder Philipp Benedikts – die stellvertretend für die vielen von der Caritas unterstützen Projekte in den Nahost-Schwerpunktländern Libanon, Syrien und Ägypten in den Fokus gerückt werden – noch bis Ende Jänner im Salzburger Spielzeugmuseum und anschließend bis Ende Feburar im Schweiger Deli in Itzling ausgestellt. Gegen eine Spende von 50 Euro kann man eines der Bilder erwerben. Aber auch unabhängig davon ist die Caritas auf Spendengelder angewiesen.

Ziel der Spendenkampagne: Hoffnung für 50.000 Kinder

"Unser Ziel ist es, 50.000 Kindern Bildung, Schutz und Geborgenheit zu ermöglichen", sagt Dines. Das sei einerseits ein "hochgestecktes Ziel", andererseits wäre das nur ein Bruchteil eines Lotto-Jackpots. "Und damit könnten wir sehr viel tun." Indirekt warnte Dines auch davor, eine "Lost Generation" heranwachsen zu lassen und in die Radikalisierung zu treiben. "Was, wenn nur ein Promille von 100.000 Kindern, die keine Zukunft und nichts zu verlieren haben, sich an jenen rächen, die sie dafür verantwortlich machen?"

"Menschen ertrinken und wir nehmen es einfach hin"

Sorge bereite ihm zudem die zunehmende Abstumpfung der Gesellschaft. "Am Dienstag sind in der Ägäis 40 Menschen ertrunken. Und es löst nichts mehr aus. Man nimmt es zur Kenntnis. Was macht das mit uns aus, wenn wir zur Tagesordnung übergehen, wenn Menschen ertrinken? Diese 40 waren einzelne, von ihren Partnern, Kindern oder Eltern geliebte Menschen. Ich wünsche mir, dass wir in einer Gesellschaft weiterleben, die ein offenes Herz hat und den Tod von Menschen nicht gleichgültig zur Kenntnis nimmt."

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