Lieferinger Fischermusikkapelle
„Das Wichtigste ist der Spaß"
Die Lieferinger Fischermusikkapelle feiert in diesem Jahr ihren hundertsten Geburtstag. Insgesamt 78 aktive Musiker zählt die Blasmusikkapelle. 54 von ihnen sind bei der sogenannten großen Musik dabei, während die Jungmusik 24 aktive Mitglieder zählt.
SALZBURG. Wir sprachen mit Jugendreferentin Vanessa Sapundzic über die Suche nach Kapellen-Nachwuchs und gemeinsames Musizieren.
Jugendreferentin
Vanessa Sapundzic ist bereits seit einigen Jahren bei der Lieferinger Fischermusikkapelle. Ein paar Jahre war sie bei der Jungmusik, bis sie 2019 zur großen Musik wechselte. Seit einiger Zeit ist sie nun auch Jugendreferentin und kümmert sich um den musikalischen Nachwuchs. Für ihre Ernennung zur Jugendreferentin gab es laut Vanessa Sapundzic mehrere Gründe. „Wir haben eine neue Jugendreferentin gesucht. Da sind sie auf mich zugekommen, weil ich auch im Kindergarten arbeite. Man kennt mich auch in Liefering und meine jüngere Schwester ist auch schon sehr jung zur Jugendmusik gekommen."
Musikalischer Nachwuchs
Doch wie kommt man als gestandene Blasmusikkapelle zu neuen Mitgliedern? Laut der Jugendreferentin gibt es viele Möglichkeiten, um gerade junge Menschen zum Mitmachen zu motivieren. „Letztes Jahr haben wir einen Schnupperabend gemacht. Da haben wir Musikumlehrer und Leute von unserer Musikkapelle gefragt, ob sie vorbeikommen können und vorspielen. Vor Ort konnten Kinder und Erwachsene dann verschiedene Instrumente ausprobieren. Dreißig Leute waren dabei. Auch unser ‚Musifestl’ ist natürlich Werbung. Wir feiern 150 Jahre Kameradschaft Liefering und 100 Jahre Musik Liefering mit einem dreitägigen Fest. Die Volksschule führt im Rahmen dessen auch ein Musical mit der Jungmusik auf."
Das Dorf in der Stadt
Ein weiterer Punkt, der es der Fischermusikkapelle Liefering leicht macht, neue Mitglieder zu finden, ist laut Sapundzic die dorfähnliche Struktur des Stadtteils. „Liefering ist das Dorf in der Stadt. Da ist teilweise die ganze Familie bei der Musik. Papa hat angefangen, die Kinder ziehen nach und sind oft schon seit Jahren dabei. Wir sind auch offen für andere Leute, die herziehen oder die Kapelle wechseln wollen."
Alter ist kein Hindernis
Grundsätzlich sei auch das Alter der neuen Mitglieder kein großes Thema. Generell hat die Blasmusikkapelle einen Altersdurchschnitt von circa dreißig Jahren. Laut der Jugendreferentin sind Personen aller Altersgruppen dabei, „von Jugendlichen, die noch in die Hauptschule oder das Gymnasium gehen, bis zu Personen im hohen Alter." Auch die Jungmusik ist bunt gemischt. Hier können auch ältere Personen mitmachen, die noch nicht so lange ein Instrument spielen. Grundsätzlich braucht es laut Vanessa Sapundzic drei bis vier Jahre des Lernens, bis man ein Instrument gut genug beherrscht, um mitmachen zu können. „Das geht bei vielen dann oft schon in der Volksschule los. Teilweise sind da auch bereits Achtjährige dabei."
Beliebte Instrumente
Weiters wollten wir von Vanessa Sapundzic noch wissen, ob es beliebte und weniger beliebte Instrumente gebe. „Also, Trompete, Flügelhorn und Klarinette sind zum Beispiel gut besetzt", so die Jugendreferentin. Etwas weniger beliebt seien Tenorhorn und Bass. "Beide Instrumente sind nicht beliebt bei den Kleinen. Das liegt wohl daran, dass sie schwierig zu spielen und auch recht große Instrumente sind. Beim Bass braucht man auch sehr viel Luft."
„Es muss Spaß machen"
Im Fokus steht laut Vanessa Sapundzic jedenfalls immer die "Gaudi". „Das Wichtigste ist einfach der Spaß. Meine Schülerin hat mir heute gesagt, dass es ihr einfach eine Freude macht, weil es bei uns so eine Gaudi ist, mit den anderen zu spielen. Und das stimmt einfach. Von Jung bis Alt – wir spielen gerne miteinander. Wir haben Freude an der Musik."
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