„Den Leuten geht es hier gut“
Pensionsbetreiber Manfred Forstner wehrt sich gegen immer wiederkehrende Vorwürfe.
SALZBURG (af). Pensionszimmer haben einen schlechten Ruf in Salzburg, obwohl sie für viele Menschen den Unterschied zwischen dem Leben auf der Straße und einer warmen Nacht samt einer Decke über dem Kopf bedeuten. Dagegen wehrt sich nun Manfred Forstner. „Es wurden Dinge gesagt, die so einfach nicht stimmen. Bei mir geht es den Menschen nicht schlecht, sondern wo es geht, da kümmere ich mich um sie.“
„Es stimmt einfach nicht“
Forstner betreibt drei Pensionshäuser in Salzburg. Er stellt klar: „In meinen Häusern ist es sauber. Niemand muss extra dafür zahlen, wenn er sich waschen will und per Video werden einzig und allein die Gänge überwacht – und zwar, weil aufgebrochene Türen früher leider gang und gäbe waren.“
Regeln werden eingehalten
„Meine Mieter stoßen bei mir immer auf ein offenes Ohr. Mit einigen, die schon länger hier wohnen, ist sogar eine Freundschaft entstanden“, erzählt Forstner. „Es gibt allerdings Dinge, bei denen kenne ich null Toleranz. Zum Beispiel wenn jemand droht oder sogar handgreiflich wird, wenn er mehrmals den Bescheid vom Sozialamt nicht bringt oder selbst die Miete nicht zahlt und: Drogen gibt es hier im Haus nicht. Sollte ich doch einmal etwas finden, dann bedeutet das die sofortige Kündigung.“
„Viel bleibt nicht übrig“
Im Rahmen der Mindestsicherung übernimmt das Sozialamt die Wohnkosten für jene Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind – zumindest in der Theorie. „Vom Sozialamt kommen maximal 285 Euro, für die Kaltmiete, wohlgemerkt. Zum Vergleich: Als ich die Pension von meiner Mutter übernommen habe, hat das Sozialamt noch 425 Euro bezahlt“, erklärt Forstner. Je nach Zimmergröße muss er seinen Mietern einen selbstbehalt berechnen, um die laufenden Kosten decken zu können. „Die kleinsten Zimmer sind wirklich nur reine Notquartiere. Da geht es darum, ein Dach über dem Kopf zu haben und wer so ein Zimmer hat, der zahlt natürlich nichts dazu. Die größeren Zimmer zahlen aber einen Selbstbehalt von bis zu 70 Euro.“
Am Ende, so Forstner, bleibe trotzdem nicht viel übrig. „Um meine eigene Familie zu ernähren, muss ich selbst nebenbei noch arbeiten gehen.“
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