Der „Jeppe“ einst ist heute der „Depp“
SALZBURG (rik). Fast 300 Jahre alt ist Ludvig Holbergs Stück „Der Jeppe vom Berge“ das das OdeÏon Theater derzeit spielt. Sehr heutig ist das Thema: Macht und Ohnmacht. Bauer Jeppe, ein Säufer, ein Pantoffelheld, ein orientierungsloser Verlierer, hat vor allem eines nicht: Geld. Geld bedeutet Macht, und das besitzen der Baron und seine Jagdgesellschaft. Sie entscheiden, dem Tölpel aus Jux für eine Weile zur Macht zu verhelfen - die er sogleich despotisch ausübt. Doch, sie ist ihm nur geliehen, unter brüllendem Gelächter schmeißen sie ihn wieder hinaus. Es ist dieser Zynismus, der uns Heutige daran erinnert, welche „Deppen“ wir selbst sind.
„Die da oben“, die es sich je nach Laune richten, wir da unten, die sich abmühen. Wie Jeppe verurteilt uns ein mysteriöser Richter schließlich nicht zum Tod, sondern zum Leben. Eines, das wir nur innerhalb enger Grenzen selbst bestimmen können. Zu sehen im OdeÏon noch bis 28. Juli - hingehen und anschauen! www.odeion.at
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