Die Dunkelziffer ist hoch
Die Leberkrankheit Hepatitis bleibt oft lange unentdeckt - Experten rufen dazu auf, sich testen zu lassen.
SALZBURG (lg). Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen - ganz im Zeichen der berühmten drei Affen stand heuer der Welthepatitis-Tag am 28. Juli. "Die Virus-Hepatitis C-Infektion ist eine globale Erkrankung. Weltweit sind mehr als 180 Millionen Menschen infiziert", erklärt Michael Strasser, Leiter der Hepatologischen Ambulanz der Salzburger Landeskliniken.
Für Salzburg liegen keine genauen Zahlen vor, die Schätzungen liegen jedoch bei 3.000 bis 5.000 Erkrankten im Raum Salzburg. "Die Dunkelziffer ist hoch, viele wissen aufgrund mangelnder Symptome nicht, dass sie infiziert sind. Müdigkeit als Symptom ist für die Menschen noch kein Grund, an Hepatitis C zu denken", ergänzt Maria Fellner von der Selbsthilfegruppe für Leberkranke.
Blutprodukte und Drogen
Risikogruppen für Hepatitis C sind Patienten mit erhöhten Leberwerten, Menschen aus dem Drogenmilieu sowie Menschen, die vor 1992 eine Bluttransfusion erhalten haben. "Auch Menschen, die sich im Ausland tätowieren oder piercen ließen, haben ein erhöhtes Risiko", meint der Vorstand der Abteilung für Innere Medizin im Krankenhaus Oberndorf, Christian Datz. Während es für Hepatitis A und B einen Impfstoff gibt, schützen bei Hepatitis C nur Vorsichtsmaßnahmen. Übertragen wird Hepatitis C fast ausschließlich über Blut. "Wir raten, regelmäßige Untersuchungen durchzuführen", so die Experten.
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