Podcast: Zu Gast bei FS1
Ein Fernsehsender für die Salzburger Kulturszene
Freies Kulturfernsehen ohne kommerziellen Druck. Geht das? Das geht, laut Alf Altendorf. Er ist kaufmännischer Geschäftsführer beim Freien Fernsehen Salzburg (FS1) sowie auch einer der Gründer des Senders. Wir statteten dem Salzburger Kultursender einen Besuch ab und blickten hinter die Kulissen.
SALZBURG. Im Podcast Interview sprechen wir mit Alf Altendorf von FS1 über die Mission des Senders, Medienförderung in Österreich, darüber was echtes Kulturfernsehen ausmacht und die Herausforderungen der letzten Jahre.
Was ist FS1?
"Wir sind ein sogenanntes Fernsehen im dritten Mediensektor, dem nichtkommerziellen Rundfunk. Wir sind ein Medium der Zivilgesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine alternative Öffentlichkeit herzustellen. Wir haben auch den sogenannten offenen Zugang. Wenn jemand etwas produzieren will, bilden wir auch dazu aus", so FS1-Gründer Alf Altendorf. Für das Freie Fernsehen Salzburg sei der nicht kommerzielle Zugang wirklich wesentlich. Ziel ist es, die Salzburger Kulturszene in all ihrer Vielfalt zu fördern. Als Salzburger Künstlerin oder Künstler kann man sich immer an FS1 wenden, egal ob man schon in der heimischen Szene etabliert oder noch ein richtiger Newcomer ist.
Das daraus resultierende Angebot des freien Senders FS1 kann sich durchaus sehen lassen. Sowohl im Fernsehen als auch auf Youtube gib es lässige Konzertaufnahmen, diverse Kunst und Kultur Berichte und kritische Kommentare. Besondere Highlights sind unter anderem die Götterfunk Studio Sessions, Aufnahmen von den Local Heroes im Rockhouse und das KULTmagazin. Hier ist wirklich für jeden was dabei.
Ein freiwilliger Kern
Aktuell hat FS1 laut Altendorf 13 Angestellte. Um ein so ausgewogenes Fernsehprogramm wie jenes von FS1 anzubieten, würde das jedoch nicht reichen. Hier kommen Freiwillige ins Spiel. Im Rahmen eines Produktionsvolontariats arbeiten circa 30 Leute unentgeltlich bei FS1. Sie werden hier ein halbes Jahr ausgebildet. Viele der freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auch Studierende, zum Beispiel im Fach Kommunikationswissenschaft. Sie können ihre Praktika bei FS1 absolvieren und bekommen auch ECTS für ihr Studium.
Wie uns Alf Altendorf im Interview erklärt, wird einem beim FS1 Praktikum auch wirklich etwas geboten. Hier wird man als Praktikantin oder Praktikant nicht zum Kaffee machen geschickt, sondern darf gleich an spannenden Projekten mitwirken.
„Bei uns bist du dann sofort nicht einfach irgend eine Hilfskraft sondern eine ganz wesentliche, mit produzierende Person. das ist das spannende und die Qualität für diese Ebene. Du kochst keinen Kaffee oder sowas. Nein, es geht einfach los. Wir haben verschiedene Programme, wo du bei uns mitproduzierst."
Alf Altendorf, Kaufmännischer Geschäftsführer FS1
Öffentliche Finanzierung
Finanziert wird das Freie Salzburger Fernsehen übrigens über verschiedene Förderungen von Bund und Land, zu einem großen Teil zum Beispiel durch den Nichtkommerziellen Rundfunkfonds. Dieser ist ein Teil der österreichischen Rundfunkgebühren. Einen weiteren solchen Fonds gibt es auch für den Privatrundfunk. Wichtig sei jedenfalls, im Hinterkopf zu behalten, dass in Österreich mehr oder weniger jedes Medium gefördert werde, oftmals auch ohne Blick auf Qualität, betont Alf Altendorf.
"Es gibt in Österreich heute quasi kein Medium ohne Förderung. Und wer glaubt, bei Red Bull zahlt die Dose das Programm... tja, Red Bull bekommt sehr viel Geld von der öffentlichen Hand. Und deshalb kann man immer wieder sagen, und muss auch einmahnen, dass aus Sicht der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler Qualität schon einzufordern wäre. Es ist eigentlich ein Skandal, dass wir in Österreich mit Steuern Boulevard und wirklich schlechten Content fördern."
Alf Altendorf, kaufmännischer Geschäftsführer bei FS1
Neugierig geworden? Auf https://fs1.tv/ findest du spannende Beiträge und einen Überblick über das Fernsehprogramm. Viele tolle Inhalte findest du übrigens auch auf der Youtube Seite von FS1: https://www.youtube.com/@FS1CommunityTV
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