Halbwahrheiten und Polit-Kleingeld
Kommentar von Bezirksblätter-Chefredakteurin Stefanie Schenker
Die Spitalsreform – und dabei aktuell besonders die Zukunft des Krankenhaus-Standortes Mittersill – lassen in Salzburg politisch die Wogen hochgehen. SPÖ-Klubobmann Walter Steidl lässt kaum ein gutes Haar an der Arbeit von Gesundheitsreferent LH-Stv. Christian Stöckl. Und tatsächlich: Seit Jahren herrscht in Mittersill Stillstand – möchte man meinen, wenn man nicht doch ein bisschen genauer hinschaut. Das mag für im Alltag mit anderen Dingen als der Landespolitik beschäftigte Bürgerinnen und Bürger schwierig sein, nicht aber für Steidl. Denn als hauptberuflicher Politiker kennt er nicht nur die Entscheidung der früheren SPÖ-ÖVP-Regierung, sondern hat auch jetzt Zugang zu Informationen zur politischen Arbeit. Dass es in Mittersill zu erheblichen Verzögerungen gekommen ist, dass es Widerstände und schwierige Rahmenbedingungen gibt – das ist alles wahr.
Dass diese Verzögerungen ihre Ursachen auch in den Folgen des Finanzskandals und in der Berücksichtigung neuer Entwicklungen wie der – ja von allen als sinnvoll betrachteten – Eingliederung des Tauernklinikums in die SALK haben, das alles weiß Steidl. In seiner – in Teilen berechtigten – Kritik lässt er das alles aber unerwähnt. Als Oppositionspolitiker steht ihm das zu, schließlich muss er sich und die Landes-SPÖ für die nächsten Wahlen in Stellung bringen. Der Sache, nämlich der Neuausrichtung des Regionalkrankenhauses Mittersill, dient es nicht.
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