Hofübergabe mit viel Perspektive

SALZBURG (lg). Die Hofübergabe von landwirtschaftlichen Betrieben an die nächste Generation erfolgt in Österreich zum Großteil innerfamiliär. Speziell für junge Menschen ergeben sich mit der Übernahme des Hofes viele offene Fragen und auch Sorgen, ob man der verantwortungsvollen Aufgabe gewachsen ist. "Umso wichtiger ist es, dass es für junge Hof- übernehmer ein Netzwerk gibt, bei dem Erfahrungen und Wissen ausgetauscht und weitergegeben werden können. Bei den Landjugend-Agrarkreisen steht genau das im Vordergrund", erzählt Michael Lerchner, Geschäftsführer des Salzburger Landjugendreferates.

Einblicke in Betriebe
Dabei werden mit Hilfe zahlreicher Betriebsbesichtigungen den Landwirten von morgen Einblicke und Möglichkeiten zum Bewirtschaften des eigenen Hofes gezeigt. "Unser Ziel ist es, sich nicht gegenseitig durch Missgunst oder Konkurrenzdenken zu blockieren, sondern als gut vernetzte Einheit in der Land- und Forstwirtschaft aufzutreten. Wichtig ist der Austausch zwischen der älteren und der jungen Generation. Das Image des 'engstirnigen und dickköpfigen' Bauern wird so durch ein modernes und vielseitiges Bild des Landwirtes ersetzt", erklärt Lerchner den Grundgedanken der Landjugend-Agrarkreise, die vier- bis sechsmal pro Jahr in jedem Bezirk angeboten werden.

Neue Wege aufzeigen
Hinzu kommt, dass im Rahmen der Betriebsbesichtigungen auch neue Wege in der Landwirtschaft aufgezeigt werden. "Es ist heute aus ökonomischer Sicht meist zu wenig, nur ein paar Milchkühe zu haben. Daher haben sich viele Landwirte ein zweites Standbein aufgebaut, etwa als Direktvermarkter oder im Tourismus bei 'Urlaub am Bauernhof'. Eine Landwirtin, die wir im Rahmen der Betriebsbesichtigung besucht haben, stellt ihr eigenes Bio-Eis her, eine andere ist als Kräuterpädagogin sehr aktiv. Diese Möglichkeiten wollen wir in dem Netzwerk aufzeigen", betont auch Landjugendreferentin Elisabeth Weilbuchner.