„Ich war ja selber ein Lausbub“
Karl Zankl hatte über die Jahre viele Berufe. Doch keinen mochte er so gerne wie den des Leihopas.
SALZBURG (af). „Ich bin seit 15 Jahren ehrenamtlicher Kindergarten- und seit 6 Jahren Leih-opa. Deswegen nennen mich die meisten nur mehr Opa Karli.“ Karl Zankl hat in seinem Leben schon viel erlebt und viele Berufe ausgeübt, doch seit er in Pension ist, kann er sich seiner eigentlichen Leidenschaft widmen: dem Opasein.
Opa von Beruf(ung)
„Ich bin viel in der Weltgeschichte herumgereist, war in Marokko und anderen Ländern, habe Konditor und Bäcker gelernt, war Justizvollzugsbeamter, Eisenbahner und Medizintechniker“, erzählt Opa Karli. Sogar in einer Bank war er tätig. „Eigentlich wollte ich immer nur Kindergärtner werden, doch als ich jung war, wurde man als Mann mit diesem Wunsch nur schief angesehen.“ Doch seit er nach einem Unfall in Pension gehen musste, ist Karl Zankl ehrenamtlicher Kindergarten- und Leihopa.
„Ich war selbst ein Lauser“
„Weil ich als Kind selber einer war, sind mir als Leihopa die Lauser und die Spitzbuben am liebsten“, schmunzelt er. Als Kind sei er immer ein Rebell gewesen erzählt Zankl, darum habe er wohl auch so viel Verständnis für die heutige Jugend. „Ich sage es eigentlich immer so: Wir haben ganz wunderbare Jugendliche, nur die Zahl an dummen Erwachsenen wird leider immer größer.“
Ausgebildeter Waldpädagoge
Als Leihopa ist Karl Zankl inzwischen längst kein „Amateur“ mehr. „Ich habe eine Reihe von Kursen gemacht: Einen in Kinderbetreuung an der Volkshochschule, einen Rot-Kreuz-Kurs zu Säuglings- und Kleinkindbetreuung, und ich bin seit Kurzem ausgebildeter Waldpädagoge und Forstwirtschaftsmeister.“
„Opa Karli“
Viele seiner „Leihenkel“ sind inzwischen selbst erwachsen geworden, doch sie nennen ihn noch immer „Opa Karli“. „Nur zu meinen eigenen Enkeln habe ich leider fast keinen Kontakt. Vielleicht bin ich auch deshalb Leihopa geworden.“
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