In Salzburg nimmt die Zahl der über 74-Jährigen bis 2025 am stärksten zu

Salzburg(et). Die Zahl der älteren Menschen wird im Land Salzburg in den kommenden Jahren deutlich zunehmen. Im Jahr 2025 werden fast 60.000 Salzburgerinnen und Salzburger 75 Jahre oder älter sein. Das sind um 35 Prozent mehr als heute und im Bundesländer-Vergleich die höchste Zunahme, macht der VCÖ aufmerksam. Das heutige Verkehrssystem nimmt auf ältere Menschen zu wenig Rücksicht, es gibt immer wieder Barrieren. Der VCÖ tritt für eine seniorengerechte Verkehrsplanung ein, wie mehr Verkehrsberuhigung im Ortsgebiet sowie einer guten und barrierefreien Infrastruktur zum zu Fuß gehen . Zudem braucht es auch in der Region ein gutes öffentliches Verkehrsangebot und ausreichend Radwege.

"Die Lebenserwartung steigt, unsere Gesellschaft wird älter und das ist gut so. Aber das heutige Verkehrssystem nimmt auf die ältere Generation zu wenig Rücksicht", stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. Für ältere Menschen gibt es nicht nur oft Barrieren, sondern auch zu viele Gefahrenquellen. Angesichts der stark wachsenden Anzahl älterer Menschen braucht es verstärkte Maßnahmen, damit unser Verkehrssystem seniorengerecht wird.

Während heute im Land Salzburg rund 44.000 Menschen 75 Jahre und älter sind, werden es laut Bevölkerungsprognose der Statistik Austria im Jahr 2025 bereits 59.400 sein - das ist eine Zunahme von 35 Prozent. Im Bundesländer-Vergleich weist das Land Salzburg knapp vor Vorarlberg die höchste Steigerungsrate auf, berichtet der VCÖ. Auch wenn die Zahl vitaler Seniorinnen und Senioren weiter steigt - es wird auch die Zahl älterer Menschen zunehmen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

Wer beispielsweise mit dem Rollator geht, für den sind schmale Gehsteige ein Problem. Fehlende Möglichkeiten, die Straße zu queren, bedeuten, dass ausgerechnet jene, für die das Gehen beschwerlich ist, Umwege gehen müssen. Im Ortsgebiet bereitet älteren Menschen vor allem zu hohes Tempo des Kfz-Verkehrs Probleme.

Unser Verkehrssystem ist auch auf eine wachsende Zahl von Menschen mit Demenz vorzubereiten. "Als oberstes Prinzip muss auch hier gelten: Ein Fehltritt, sei es von einem Kind oder von einem älteren Menschen darf nicht schwerste oder gar tödliche Verletzungen zur Folge haben. Deshalb sind Verkehrsberuhigung, Begegnungszonen und niedrigere Tempolimits im Ortsgebiet sehr wichtige Maßnahmen für die Verkehrssicherheit älterer Menschen", betont VCÖ-Experte Gansterer.

Weitere Maßnahmen einer seniorengerechten Verkehrsplanung sind ein dichtes Netz an ausreichend breiten Gehwegen sowie übersichtliche Straßenübergänge und Kreuzungen. Auch bei Ampelschaltungen ist auf ältere Menschen mehr Rücksicht zu nehmen. "Die Rotphasen für Fußgänger sind häufig zu lange, die Grünphasen zu kurz", bringt es VCÖ-Experte Gansterer auf den Punkt.

In den Regionen erhöhen fehlende Gehwege, um beispielsweise sicher von einer Siedlung zur Bushaltestelle oder zum nächsten Ortsgebiet zu kommen, das Unfallrisiko. Wichtig ist für eine sichere Mobilität von älteren Menschen auch ein dichtes Netz an Radfahrverbindungen. Für ältere Senioren sind seniorengerechte Spezialräder zu empfehlen.

Während in großen Städten ein dichtes Öffentliches Verkehrsnetz den älteren Seniorinnen und Senioren es ermöglicht, selbständig mobil zu sein, gibt es in zahlreichen regionalen Zentren Aufholbedarf. Wenn es keinen öffentlichen Linienverkehr gibt, sollten Anrufsammeltaxis oder Gemeindebusse zum Grundangebot jeder Gemeinde gehören, betont der VCÖ.

VCÖ: Im Land Salzburg nimmt Zahl älterer Menschen bis 2025 um 35 Prozent zu - so stark wie in keinem anderen Bundesland (Anzahl 75 Jahre plus im Jahr 2025 (in Klammer Änderung gegenüber 2015))

Niederösterreich: 194.800 (plus 39.700 - plus 25,6 Prozent)

Wien: 175.500 (plus 42.600 - plus 32,0 Prozent)

Oberösterreich: 154.100 (plus 27.900 - plus 22,1 Prozent)

Steiermark: 142.000 (plus 23.200 - plus 19,6 Prozent)

Tirol: 79.300 (plus 20.100 - plus 34,0 Prozent)

Kärnten: 68.400 (plus 12.400 - plus 22,1 Prozent)

Salzburg: 59.400 (plus 15.400 - plus 35,0 Prozent)

Vorarlberg: 40.000 (plus 10.300 - plus 34,8 Prozent)

Burgenland: 35.300 (plus 5.100 - plus 16,9 Prozent)

Österreich: 949.000 (plus 197.000 - 26,2 Prozent)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2016

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