Krise stoppt Frauenförderung

Im Magistrat liegt der Frauenanteil zwar vorbildlich bei 53 Prozent, ein Großteil der Mitarbeiterinnen ist aber in unteren Positionen eingesetzt. Das angeschlagene Budget und der Aufnahmestopp setzen dem Frauenförderprogramm der Stadt weiter zu.

SALZBURG (drs). Nur drei der 32 Abteilungsleiter-Posten sind mit Frauen besetzt. Das sind gerade einmal neun Prozent. Wenig, wenn man bedenkt, dass die Stadt sich im Förderprogramm zu einer Frauenquote von 45 Prozent verpflichtet hat. Insgesamt gesehen kann der Magistrat diese aber erreichen, übertrifft sie sogar um acht Prozent. „Aber Frauen sind halt nach wie vor in unteren Positionen angesiedelt“, kritisiert die Bürgerlisten-Gemeinderätin Ingeborg Haller. Trotzdem: „Die Stadt ist auf dem richtigen Weg, wenn auch langsam.“ Noch vor zwei Jahren lag die Frauenquote in höheren Positionen, wie den Abteilungsleitungen bei sieben Prozent.

Viel Krise, wenig Förderung
Die Wirtschaftskrise und das beschlossene Budget tragen derzeit aber nichts zur Verbesserung bei. Weil im Magistrat Aufnahmestopp gilt, können keine Posten nachbesetzt werden. „So kann natürlich die Quote durch Neueinstellungen nicht erhöht werden“, folgert Haller, die am liebsten verpflichtende 50 Prozent Frauen im öffentlichen Dienst sehen würde.

Auch Magistratsdirektor Hans Jörg Bachmaier ist mit seiner Frauenquote im Führungsbereich nicht ganz zufrieden: „Es ist noch nicht ganz wünschenswert, wir haben einfach zu wenig Einstellungen.“ Doch: Wenn Einstellungen erfolgen, ist dort die Frauenquote sehr hoch. „Sicher bei 50 Prozent“, weiß die Frauenbeauftragte der Stadt, Dagmar Stranzinger. Unter den gegebenen schlechten Rahmenbedingungen laufe die Frauenförderung jedenfalls gut.

Nur 66 Akademikerinnen
Derzeit sind in Akademikerpos-ten von 188 Mitarbeitern nur 66 Frauen, in B-Posten arbeiten 154 (von insgesamt 419 Mitarbeitern) und im C-Bereich gibt es 346 Mitarbeiterinnen (von insgesamt 588 Angestellten). Betrachtet man die allgemeine Situation, sind allerdings von 1.502 Angestellten im Verwaltungsbereich 792 Frauen, im gesamten Magistrat von 3.085 Mitarbeitern 1.642 Frauen.

Transparente Einkommen
Auch das mutmaßliche ungleiche Einkommen ist Haller ein Dorn im Auge: Sie sieht keine Gleichberechtigung im Magistrat, vor allem vor dem Hintergrund, dass Österreich im EU-Vergleich in Sachen Gleichbehandlung an schlechter 42. Stelle steht. Auf eine diesbezügliche Anfrage der Gemeinderätin kam vom Personalamt ein schlichtes und unkommentiertes „ja, Männer und Frauen verdienen im Magistrat gleich“, ohne weitere Erklärungen oder Ausführungen. Haller will die paradiesischen Zustände nicht einfach so glauben und fordert nun eine verpflichtende Offenlegung der Einkommen beider Geschlechter auch im öffentlichen Dienst.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg
Anzeige
Gut begleitet durch das Salzburger Hilfswerk. | Foto: Hilfswerk Salzburg
2

Tag der Pflege
Gut begleitet durch das Hilfswerk Salzburg - Lebensqualität im Alter

Eine gute Begleitung durch das Hilfswerk verhilft zur Lebensqualität im Alter. In den eigenen vier Wänden alt werden – wer wünscht sich das nicht. Und tatsächlich: Rund 80 % aller Menschen mit Pflegebedarf werden in ihrem Zuhause betreut. Das Hilfswerk unterstützt Betroffene und vor allem auch deren Angehörige bei der Bewältigung ihres Alltags. Senioren-BetreuungManchmal hilft es schon, wenn man bei den kleinen alltäglichen Dingen Unterstützung bekommt. Heimhilfen packen im Haushalt mit an,...

  • Salzburg
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.