"Gallery Weekend" in Salzburg
Offene Galerien für "jedermensch"
Galerieluft schnuppern – dazu hat man vom 3. bis 6. Mai in 15 Galerien und Kunsträumen in der Stadt Salzburg die Möglichkeit.
SALZBURG. Die Schwellenangst für den Besuch von Salzburger Galerien senken – das ist das Bestreben des "Gallery Weekends", das vom 3. bis 6. Mai in 15 Salzburger Galerien und Ausstellungsräumen über die Bühne geht. Salzburger Galerien bieten ein Sonderprogramm: Ausstellungseröffnungen, Lesungen und Künstlergespräche bekommen Raum. "Es geht beim 'Gallery Weekend' darum, Menschen zu animieren, die Räume der Galerien zu besuchen. Sie sollen merken: Ich kann mich ganz normal hineinbegeben, ohne dass jemand blöd schaut. Ich kann Fragen stellen und bekomme eine nette Antwort", so die Ideengeberin des Events, Ulrike Reinert.
Fragezeichen im Kopf normal
Der Satz "Ich verstehe das nicht", ist für die Wirtschaftskammer-Salzburg-Berufsgruppensprecherin für Kunsthandel und Galerien der erste Schritt, miteinander ins Gespräch zu kommen. Obwohl Reinert selbst ihr ganzes Leben in der Kunstwelt arbeitete, fast 14 Jahre eine Galerie leitete, Kunstvermittlerin im Museum der Moderne war, stoße auch sie heute noch immer auf Kunstwerke, mit denen sie noch nie in Berührung war und bei denen Fragezeichen im Kopf herumschwirren.
"Idealerweise fühlen sich die Besucherinnen und Besucher angesprochen, inspiriert oder nachdenklich gemacht über einen Sachverhalt, der im Kunstwerk dargestellt ist."
– Ulrike Reinert
Ihr Rat: sich einfach trauen, Galeristen Fragen zu stellen. "Galeristen sind Leute, die sich in ihrem Metier auskennen und genau bei denen kann ich nachfragen, wenn ich etwas nicht verstehe." Kunst habe oft den Anschein, etwas Elitäres zu sein, was sich aber bei der Berührung mit der Kunst-Welt nach ihrer Erfahrung nicht bestätige.
Krisenresistente Galerien
Die Grundidee des "Gallery Weekends" hat Reinert von ähnlichen Veranstaltungen in anderen großen Städten übernommen. Salzburg habe "viele tolle Galerien und eine interessante Kunst-Szene", diese sollten auch für alle zugänglich gemacht werden. Galerien aufgrund der wirtschaftlichen Krisenzeiten eine Plattform zu geben, sei kein Grund gewesen, das "Gallery Weekend" zu initiieren.
Generell hätten die Krisenzeiten Galerien – auch zu Reinerts Überraschung – bis jetzt nicht geschadet. Während der Corona-Zeit hätten viele Händler auf den Online-Handel gesetzt. Die Preise für Kunst seien vergleichsweise eher konstant geblieben. "Die Menschen suchen in Krisenzeiten eher beständige Werte. Auch als mögliche Geldanlage ist Kunst für viele interessant geworden," so Reinert.
Kunstwerken auf der Spur
"Kunst-Einsteigern" legt Ulrike Reinert speziell die "Art Walks" am "Gallery Weekend" ans Herz: Professionelle Kunst-Vermittlerinnen führen hier gratis durch die beteiligten Ausstellungsorte. Die Teilnehmenden des Kunst-Spaziergangs erleben Kunst in Begegnung und in Gesprächen mit den Galeristen. "Beim Mitgehen kommen die Leute ganz anders ins Gespräch, werden von Schritt zu Schritt lockerer, trauen sich mehr raus, stellen Fragen", so Reinert. Dieses Jahr wird erstmalig eine Tour auf Englisch angeboten.
Ein Highlight des "Gallery Weekends" sei die Gast-Ausstellung der Internationalen Sommerakademie zum 70-Jahr-Jubiläum der Akademie in der Galerie "Kunst im Traklhaus". In Innsbruck wird heuer zeitgleich ein "Gallery Weekend" veranstaltet. "Mein Bestreben ist, das in Zukunft in möglichst vielen Bundesländern zur selben Zeit passieren zu lassen", wünscht sich Reinert.
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