"Oh my god, it's so lovely"

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"Edelweiss"? Eine der bekanntesten Alpenpflanzen hierzulande. "Do-Re-Mi"? Na, eine Tonleiter. "The hills are alive?" Naja, wenn im Sommer die Touristenmassen durch Salzburgs Berg- und Almwelt stapfen, dann sind die "Hügel schon einmal lebendig". So in etwa würden wohl die Antworten eines Salzburgers aussehen, wenn man ihn nach diesen Begriffen fragt. Gänzlich andere Antworten - und auch Gefühlsregungen - erhält man, wenn man diese Begriffe in Gegenwart von Touristen aus dem Ausland, insbesondere aus Amerika, England, China oder Japan, erwähnt: "Oh my god, how lovely. I love it, I absolutely love it! I love this film, I love this music!". Film? Musik? Jetzt schrillen die Alarmglocken! Die Rede ist von "Sound of Music", der das Leben der Familie von Trapp behandelt. Einem der wohl größten Exportschlager Salzburgs und zugleich wohl auch größtem "Stiefkind" hierzulande. Doch was macht diese Faszination aus? Eine gut vierstündige Fahrt mit der "Original Sound of Music Tour" von Panorma Tours Salzburg soll Aufschluss geben. Treffpunkt ist 09.15 Uhr am Mirabellplatz. Ein Stimmengewirr aus Englisch, Chinesisch, Französisch und Italienisch zeigt: hier ist man richtig. "Heute fahren wir sogar mit zwei Bussen, wissen's eh, das Traumwetter halt! Es sind gut 80 Personen angemeldet", verrät Stefan Herzl, Geschäftsführer von Panorama Tours. Und dann gehts endlich los. Kaum in den Bus eingestiegen, heißt uns unsere englische Fremdenführerin Helen Toalstar - getreu der Tour in kurzer Lederhose und rotkariertem Hemd - herzlich willkommen, um dann die scheinbar rhetorische Frage "Wer von euch hat den Film 'Sound of Music' gesehen?" zu stellen. Ein Kichern geht durch den Bus, ehe eine junge Dame ruft "Einmal? Ich sehe den Film jedes Jahr zu Weihnachten!" Es folgen Laute der Bestätigung von den anderen Businsassen. Der Tour-Bus fährt mittlerweile in Richtung Staatsbrücke, vorbei am berühmten Hotel Sacher, wo uns Helen gleich auf Sachertorte und Apfelstrudel aufmerksam macht. Weiter geht's zum Schloss Leopoldskron, unser erster Stopp des Tages. Hier wurde die bekannte Boots-Szene gedreht. Die Fotoapparate erleben ihren ersten Einsatz. "Ach wie schön! Mamma mia, che bello! Oh darling, how lovely! Ja, die Begeisterung ist spürbar. Zurück im Bus, nennt uns Helen unseren nächsten Stopp: das Schloss Hellbrunn, in dessen Garten sich der berühmte Pavillon befindet, wo die Kuss-Szenen von Maria und Baron von Trapp gedreht wurden.

Singen und jodeln im Bus
Ein echtes Highlight für hartgesottene Sound-of-Music-Fans also. "Der Garten ist in Natur ja noch schöner als auf den Fotos", ist Sheila aus Los Angeles begeistert. Der Reihe nach werden Fotos vor dem Pavillon gemacht - klar, braucht man ja als "Beweis" für daheim, dass man tatsächlich hier war. Als ich Sheila in einem Nebensatz erzähle, dass ich hier lebe, gebürtige Salzburgerin bin, kennt ihre Begeisterung keine Grenzen: "Du lebst hier? Du kannst das jeden Tag sehen und hierherkommen?" Ein schlichtes "Ja, so ist das" lässt ihre Begeisterung nicht schwinden und sie erzählt es gleich den beiden Engländern neben ihr. Reaktion: "Oh my god, how lovely!!" Das scheint an diesem Tag wohl das allgemeine Motto zu sein. Zurück im Bus, ein letzter Blick auf das Schloss Hellbrunn in sattem Gelb, dazu der blaue Himmel: Ja, eigentlich ist es ja wirklich schön hier. Aber wie es halt so oft ist: Wenn man etwas jeden Tag hat, dann weiß man es oft nicht mehr zu schätzen. Vorbei am Stift Nonnberg, die tatsächliche Kirche, in der die "echte" Maria und der Baron von Trapp vermählt wurden, lädt zum kurzen Fotostopp, ehe die Reise weitergeht in das Salzburger Seengebiet rund um den Fuschlsee und den Wolfgangsee. Helen weist uns darauf hin, dass wir jetzt rund 40 Minuten fahren werden. Noch ahne ich nicht, dass Helen uns diese Fahrzeit mit etwas ganz "Besonderem" versüßen wird: der original Sound-of-Music-CD. Auf Höhe von Hof ist es dann soweit: "The hills are alive, with the sound of music" tönt aus dem CD-Player. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ist klar: Ja, man ist die einzige im Bus, die das Lied nicht in- und auswendig kennt. Eine ältere Dame aus den USA neben mir trällert lauthals mit, die drei jungen Damen aus China neben mir zücken die Videokamera. Es folgen "Do-Re-Mi", "So Long, Farewell" und mehr. Auch Helen singt mit und erzählt mir, dass sie ursprünglich aus Manchester kommt, seit drei Jahren aber in Salzburg lebt. Daheim war der Film jedes Jahr ein Pflichttermin zu Weihnachten. "So wie bei euch hier die Sissi-Filme", fügt sie schmunzelnd hinzu.

Hochzeitsglocken läuten
Unser nächster und letzter Stopp lautet: Mondsee. Die berühmte Hochzeitskirche, wo Maria und Baron von Trapp im Film vermählt wurden, wartet auf uns. Und hier muss man auch als Salzburger zugeben: schöner geht's an diesem Tag fast nicht mehr: die wunderschöne Basilika in zartem Gelb, daneben der blühende Magnolienbaum und der tiefblaue Himmel. Als dann auch noch Zeit für ein erfrischendes Eis bleibt, ertönt erneut das Motto "Oh my god, how lovely", diesmal nicht nur von meinen Tour-Kollegen. Jetzt ist es Zeit, die Rückfahrt nach Salzburg anzutreten, vollgepackt mit vielen Erlebnissen und einem neuen Blickwinkel auf unser Salzburg: "Oh my god, it's lovely, it's absolutely lovely, darling!"

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