Singend durch den Salzburger Verkehr
SALZBURG (lg). Schlechte Laune? Die kennt der Salzburger Obusfahrer Saliah Razak alias Sally Goldenboy - in Anlehnung an einen ehemaligen afrikanische Fußballer - kaum. "Wozu auch? Das Leben ist immer ein Auf und Ab, das muss man akzeptieren und dann das Beste daraus machen. Wenn ich eine schlechte Stimmung habe, würde sich das auf meine Fahrgäste übertragen und das möchte ich nicht. Da singe ich lieber", erklärt Goldenboy mit einem Lächeln im Gesicht. Seit sieben Jahren arbeitet der gebürtige Ghanaer als Obusfahrer in Salzburg. "Vorher war ich LKW-Fahrer, aber ich wollte mehr mit Menschen zu tun haben. Mit den Menschen reden, ihnen zuzuhören, das gibt mir Energie. Obwohl es am Anfang nicht einfach war, ich hatte Angst dass die Menschen Vorurteile gegen einen schwarzen Busfahrer haben. Aber ich habe nicht aufgegeben und ich glaube mittlerweile, dass die Salzburger mich gerne mögen", erzählt Goldenboy.
Stammgäste auf allen Linien
Sein Eindruck scheint zu stimmen: einige der Fahrgäste, die an diesem Tag mit "seiner" Linie 7 fahren, grüßen ihn wie einen alten Freund, manche winken ihm zu, wenn er den Bus in eine Haltestelle lenkt. "Ich habe auch schon einige Stammgäste, die jede Woche mit mir fahren, da gibt es immer etwas zu plaudern", ergänzt Goldenboy, der selbst in der Stadt lebt. Eine Lieblingsstrecke in der Stadt habe er nicht, "am liebsten ist mir die Abwechslung, denn so entdecke ich die ganze Stadt. Aber bei Sonnenschein macht die Arbeit mehr Spaß, da ist nicht so viel Verkehr", fügt der Sport- und Musikbegeisterte hinzu.
Sozialprojekt in Afrika
"Ich spiele leidenschaftlich gerne Fußball. Meine ganz große Liebe gehört aber der Musik in meiner Band 'Gemischte Jaus'n', wo ich als Sänger und Trommler aktiv bin, und dem Projekt 'Sorinatu', das ich 2010 gegründet habe. Mit Sorinatu versuchen wir Waisen und anderen bedürftigen Kindern in Ghana den Weg in eine selbstbestimmte Zukunft in ihrer Heimat zu ermöglichen", so Goldenboy, der jedes Jahr selbst in seine Heimat fliegt, um vor Ort Unterstützung zu leisten. Wer das Projekt Sorinatu unterstützen möchte, erhält auf der Homepage www.sorinatu.org alle Infos.
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