So sehen Salzburgs Jugendliche ihre Stadt
SALZBURG (lg). Wie wohl fühlen sich Jugendliche in Salzburg? Welchen Freizeitaktivitäten gehen sie gerne nach und wie lebt es sich für Jugendliche in den einzelnen Stadtteilen? Diesen Fragen gingen die Stadt Salzburg und die Arbeiterkammer (AK) in einer gemeinsamen Studie nach, in der 200 Jugendliche zwischen zwölf und20 Jahren befragt wurden.
„Für Jugendliche bedeutet Freizeit Raum und Zeit für Experimente zu haben, wo sie damit konfrontiert werden, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Dies ist ein grundlegendes Sozialisierungselement. Freizeit ist für Jugendliche eine wichtige Möglichkeit für die Ausbildung einer eigenen Identität in ständigem Wechselspiel mit den gesellschaftlichen Normen, Werten und Moralvorstellungen“, hält AK-Jugendreferentin Sabine Stadler fest.
Sport und Freunde treffen
Sportliche Aktivitäten (70,6 Prozent) und das soziale Miteinander (ein Drittel) stehen für die Jugendlichen ganz oben auf der Prioritätenliste der beliebten Freizeitaktivitäten. „Sport dient als Spielwiese, wo Jugendliche ihre Grenzen ausloten, sich in eine Gruppe einfügen oder einfach Dampf ablassen können“, erklärt Stadler. Freunde treffen oder mit ihnen etwas unternehmen gehört ebenfalls zu den meistgenannten Freizeitaktivitäten.
Statussymbole beeinflussen Berufswahl
In puncto Berufswahl liegen die traditionellen Berufe in Salzburg vorne. Wie die Studie zeigt, sind sich die Jugendlichen bewusst, dass ein selbständiges Leben ohne Job nicht möglich ist. Dazu gehören – vor allem für die männlichen Befragten – Statussymbole: Auto, Kleidung, Karriere. „Diese Tendenz spiegelt sich in der Berufswahl wider“, weiß Stadler. „Junge Männer suchen vor allem Arbeitsplätze mit guten Verdienstmöglichkeiten.“ Im Gegensatz dazu entscheiden sich die jungen Salzburgerinnen eher für Branchen mit geringeren Löhnen, wie etwa Einzelhandel oder Friseurin. Die AK versucht daher, die Jugendlichen dabei zu unterstützen, sich auch für nicht-klassische Berufe zu entscheiden. "Das machen wir zum Beispiel, indem wir junge Frauen in männlich dominierten Berufsfeldern am Weg zum Lehrabschluss begleiten", ergänzt AK-Direktor Gerhard Schmidt.
Mehr Jugendfreundlichkeit gewünscht
Ein Blick in die einzelnen Stadtteile Salzburgs zeigt: „75 Prozent der Jugendlichen leben gerne in ihren Stadtteilen. Sie schätzen vor allem das soziale Miteinander, die freien und grünen Flächen. Weniger gefallen soziale Spannungen oder Konflikte. Hier sind vor allem auch Auseinandersetzungen mit Erwachsenen bzw. von Erwachsenen unter sich gemeint“, schildert die städtische Jugendbeauftragte Isabel Bojanovsky. Generell wünschen sich die Jugendlichen mehr Jugendfreundlichkeit der Stadt Salzburg, mehr Freizeitangebote und Freizeitflächen, mehr gegenseitigen Respekt und weniger zwischenmenschliche Konflikte.
Wo sich die Maxglaner, Lieferinger oder Gnigler am liebsten treffen
Für die Jugendlichen in Lehen sind der Intersparpark in der Schumacherstraße, die Neue Mitte Lehen, das Stadtwerk sowie der Lehener Park die häufigsten Treffpunkte in der Freizeit. Zudem gaben die Jugendlichen aus Lehen an, dass sich ihr Stadtteil durch einen sehr hohen Migrationsanteil auszeichnet. Die Maxglaner Jugendlichen bevorzugen den Bereich um die Richard-Knoller-Straße, den Käfig an der Glan und den Stölzlpark als "Hotspots" für Jugend-Treffpunkte. Zudem bleiben die Maxglaner Jugendlichen laut Studie gerne unter sich und definieren sich als "Wir sind Bergerhof" - gemeint ist die Berger-Sandhofer-Siedlung in Maxglan.
Die Jugendlichen in Liefering treffen sich gerne in der Neuen Mittelschule Liefering, im Juki oder im Sommer am Salzachsee, die meisten Jugendlichen kennen sich untereinander und es herrscht ein starker Gruppenzusammenhalt.
In Gnigl gehören der Hans-Lechner-Park, das Juz Get2Gether, das ZIB sowie der Baron Schwarz Park und der Minnesheimpark zu den beliebten Treffpunkten.
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