Verdichtete „Beziehungskisten“
Leo Tolstois Monumentalwerk Anna Karenina in der Bühnenfassung am Landestheater Salzburg.
SALZBURG. Dass ein literarisches Monumentalwerk in zwei Stunden zu bewältigen ist, bewies das Salzburger Landestheater. Autor John von Düffel hat sich an die sehr heutigen Figuren von Leo Tolstoi in Anna Karenina angenähert, ohne altmodisch zu wirken, freilich auch, ohne die Sprachbilder in ihrer gesamten Fülle übertragen zu können.
Unter der Regie von Tessa Theodorakopoulos leidet Ulrike Walther als Anna sowohl an der Seite von Gero Nievelstein (Karenin) als auch an der von Peter Marton (Wronski) auf der wie eine Lupe gestalteten Bühne von Manuela Weilguny.
Unter diesem Brennglas breiten die Akteure in kurzen Sequenzen ihre Gefühlswelten in den jeweiligen Beziehungen aus: Liebe, Leidenschaft, Betrug, Ängste und Verzweiflung. Emotionen, die entstehen, wenn sie nach ihrem persönlichen Glück und der Verwirklichung ihrer Träume streben und mitunter daran scheitern.
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