Was uns heuer im Museum der Moderne Salzburg erwartet

Museum der Moderne-Direktorin Sabine Breitwieser präsentierte das Jahresprogramm für 2017. | Foto: Franz Neumayr
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  • Museum der Moderne-Direktorin Sabine Breitwieser präsentierte das Jahresprogramm für 2017.
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Vom "Fest des Staunens" über Werk der als "Topless Cellist" bekannt gewordenen Charlotte Moorman über William Kentridges Videoinstallationen bis zur Beteiligungsmöglichkeit im "Aktionsraum Museum".

Was dem internationalen Publikum schon bisher gefiel, soll sich auch einen Platz im Herzen der Salzburger verschaffen: die Arbeit des Museums der Moderne. Einen neuen Zugang wählt Direktorin Sabine Breitwieser dabei mit dem Ausstellungsprojekt "Aktionsraum Museum" von 7. April bis 16. Juli. Das Format lädt Salzburgerinnen und Salzburger in gemeinsamen Workshops mit Vertretern aus Wissenschaft und Kunst dazu ein, Ideen und Gedanken Ausdruck zu verleihen sowie Inhalte und Exponate für eine Ausstellung im Rupertinum zu erarbeiten.

Auch sonst haben Breitwieser und ihr Team viel vor – an dieser Stelle gibt es einen Überblick über drei Highlights: International, aber auch in Salzburg punkten möchte Breitwieser mit der europaweit einzigen Station der von der New York Times zur besten Schau des Jahres 2016 gewählten Ausstellung über das Werk und den Einfluss der US-amerikanischen Cellistin und Performancekünstlerin Charlotte Moorman.

Mehr als nur "oben ohne"

Die 1991 in New York verstorbene Künstlerin war durch ihr Cello-Spiel zu Berühmtheit gelangt. Nach ihrer anfänglichen Konzertkarriere widmete sie sich künstlerisch dem Performance-Bereich, organisierte von 1963 bis 1980 die Festivals of the Avant-Garde in New York und wurde Mitarbeiterin und Muse des koreanischen Avantgarde-Künstlers Nam June Paik. Berühmtheit als "Oben ohne-Cellistin" erlangte sie, als sie 1967 in Paiks Opera Sextronique halbnackt auftrat und dafür auf Bewährung verurteilt wurde – wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses. Die von 4. März bis 18. Juni zu sehende Ausstellung "Ein Fest des Staunens" würdigt erstmals ihr Schaffen und ihre Rolle als Impresaria und Vermittlerin von Performance- und Avantgardekunst.

Multimediale Zeichenkunst

Ende Juli (29. Juli bis 5. November) widmet sich eine in beiden Häusern – "Thick Time. Installationen und Inszenierungen" am Mönchsberg sowie Installationen im Rupertinum-Atrium – stattfindende und von Sabine Breitwieser kuratierte Ausstellung dem Südafrikaner William Kentridge. Der in Johannesburg lebende Künstler wurde in den 1990er-Jahren für seine expressiven animierten Zeichnungen und Videoinstallationen bekannt. Seit vielen Jahren arbeitet er zudem auch erfolgreich an Opern- und Theaterproduktionen. Vorerst zeitgleich zur Ausstellung wird Kentridges Inszenierung von Alban Bergs "Wozzeck" bei den Salzburger Festspielen zu sehen sein. Während am Mönchsberg in acht Räumen einige seiner beeindruckenden Videoinstallationen zu sehen sein werden, gibt das Rupertinum einen Überblick über seine Arbeiten für Theater und Oper. Zusätzlich schafft Kentridge eine neue Installation für das Atrium im Rupertinum.

Neu positioniert – im Exil

William Kentridge interessiert sich als Künstler vor allem für die Auswirkungen von Kolonialismus, Revolution und Exil. Dem Thema "Exil" widmet sich das Museum der Moderne bereits ab 1. Juli. Mit der von Beatrice Bohrmann und Christian Kuhlmann kuratierten Schau "Auf/Bruch. Vier Künstlerinnen im Exil" startet das Museum in eine dreiteilige Ausstellungsreihe über Künstler und Kunstvermittler mit Exil-Hintergrund. Dabei stehen Persönlichkeiten im Vordergrund, die Österreich und Europa 1933 bzw. 1938 aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit, sexuellen Orientierung oder politischen Überzeugung verlassen mussten. Die meist unfreiwillige Auswanderung bedeutete für die Künstler nicht nur Verlust und Isolation, sondern auch die Notwendigkeit, sich unter völlig neuen Bedingungen quasi neu zu erfinden. Die erste Ausstellung läuft bis 29. Oktober im Museum am Mönchsberg und stellt mit den Fotografinnen Elly Niebuhr, Ellen Auerbach und Grete Stern sowie mit der Designerin, Künstlerin und Pädagogin Friedl Dicker-Brandeis vier Künstlerinnen vor, die im Exil zu künstlerischem Wandel inspiriert wurden.

Hier geht es zumMuseum der Moderne

KUNSTDEPOT
Im November des Vorjahres fiel der Startschuss für den Bau eines modernen Kunstdepots in Guggenthal (siehe Grafik). Ende 2017 soll es mit allen Beständen, darunter auch mit der Sammlung Generali Foundation, bezogen werden.

BESUCHERZAHLEN 2016
Von Jänner bis Dezember 2016 besuchten 104.000 Interessierte das Museum der Moderne, eine Steigerung von 3,9 Prozent gegenüber dem Jahr 2015. Das ist insofern beachtenswert, da das traditionell besucherstarke Rupertinum aufgrund von Renovierungsarbeiten von März bis Juli geschlossen hatte.

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