"Wir Ärzte können und wollen ELGA so nicht akzeptieren."
Walter Arnberger, Vizepräsident der Salzburger Ärztekammer, über den Hürdenlauf ELGA.
SALZBURG (lg). "Wenn ELGA so bleibt, ist das für uns Ärzte ein elektronischer Hürdenlauf. Das können und wollen wir so nicht akzeptieren", zeigt sich der Vizepräsident der Salzburger Ärztekammer und Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte, Walter Arnberger, wenig begeistert von der aktuell heiß diskutierten elektronischen Gesundheitsakte, kurz ELGA.
Enormer Zeitaufwand
Es handelt sich dabei um ein Informationssystem, das allen Gesundheitsanbietern und Bürgern den orts- und zeitunabhängigen Zugang zu Gesundheitsdaten ermöglicht. Die Idee hinter ELGA ist, im Fall einer medizinischen Behandlung den entsprechenden Gesundheitseinrichtungen die notwendigen Vorinformationen bereitzustellen. "Ich bin nicht grundsätzlich gegen ELGA. Wenn es dadurch zu der vielgepriesenen Arbeitserleichterung kommt, dann ist es durchaus sinnvoll. Derzeit ist aber das Gegenteil der Fall, denn wenn man eine immer mehr werdende Sammlung an pdf-Files für jeden einzelnen Patienten durchforsten muss, bis man das Dokument findet, das man sucht, dann kann man sich vorstellen, was das für einen Zeitaufwand zur Folge hat", erklärt Arnberger.
Mitarbeit der Ärzte
Die Ärztekammer habe dem Gesundheitsministerium auch die Mitarbeit angeboten, um das System so zu konzipieren, dass es tatsächlich eine Arbeitserleichterung darstellt.
"Sind nicht in Bringschuld"
"Ich möchte aber auch klar sagen, dass wir Ärzte nicht in der Bringschuld sind. Wenn wir unsere Mitarbeit anbieten, dann muss vom Ministerium bitteschön auch eine Reaktion kommen. Aber uns ELGA in der derzeitigen Form vorzusetzen und dann 'Bitte Applaus von allen Seiten' zu rufen, das klappt sicher nicht", betont Arnberger.
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