Wo Senioren aktiv mitspielen dürfen
Eine Krabbelstube der besonderen Art startet Martina Kittinger im Jänner: Hier spielen Senioren aktiv mit.
„Es ist mehr als ein wöchentlicher Besuch in einem nahen Seniorenheim – denn das machen ja mittlerweile viele Kinderbetreuungseinrichtungen“, weiß Pädagogin Martina Kittinger. Sie eröffnet im Jänner Salzburgs erste intergenerative Krabbelstube auf den ehemaligen Mercedes-Gründen im Stadtteil Lehen.
Die „Sternschnuppe“ ist aber nicht nur für Salzburg neu, sondern in ganz Österreich einzigartig, denn: „Wir wollen einen lebendigen Austausch zwischen unseren 16 Krabbelkindern und den Senioren des angrenzenden Sozialzentrums.“ Möglich wird das, weil Bauherr „Die Salzburg“ der Pädagogin entgegenkommt. „Nicht nur, dass wir eine Top-Ausstattung in der Krabbelstube selbst bekommen – wir erhalten auch einen Spielplatz, auf dem es sowohl Platz für die Kleinen als auch für die Älteren gibt. Denn die können wir ja nicht einfach auf Kinderbänke setzen“, so Kittinger.
Gekocht wird nach Hildegard von Bingen
Gekocht wird übrigens direkt in der eigenen Küche – nach Rezepten von Hildegard von Bingen. „Wir suchen noch einen Koch oder eine Köchin, da wäre uns natürlich auch ein Senior oder eine Seniorin sehr recht“, lacht Kittinger. Das pädagogische Konzept sieht eine Ganztagesbetreuung vor – anders wäre ein Beziehungsaufbau zu den Senioren nicht möglich. „Wir werden mit den Kindern hinauf gehen und mit den Senioren gemeinsam Laternen basteln oder uns beim Singen auf der Gitarre von ihnen begleiten lassen und einfach den Erfahrungsschatz der älteren Generation auch an die Jungen weitergeben“, erklärt Kittinger. Umgekehrt sind die Senioren selbstverständlich auch in der Krabbelgruppe gerne gesehen und können sogar mit den Kleinen mitturnen. „Das Besondere daran: Das Pflegepersonal des Seniorenzentrums ist bei diesen Aktivitäten miteingebunden.“
Gründerberatung für Krabbelstubenbetreiber
Kittinger, die jahrelang in der Kinderbetreuung tätig war, hat für das Projekt einen kleinen Spießrutenlauf hinter sich – „obwohl wir von Amts wegen sehr unterstützt worden sind“, wie sie und ihr Partner Walter Posch betonen. Was jetzt noch aussteht, ist die Bedarfsprüfung. Ihre Erfahrungen von bürokratischen Anforderungen bis zu Verhandlungen über Miete oder Ausstattungsvorschriften will Betriebswirt Posch nun anderen Interessenten für Krabbelgruppen zur Verfügung stellen. „Ich bin dabei, eine eigene Beratungsfirma „Generationswerk“ aufzubauen“, so Posch.
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