Übersiedlung ins Kiesel
Wohnservice vergibt drei Wohnungen
Wohnungsamt punktet als Wohnservice mit besseren Vergabesystem.
SALZBURG (sm). "Wir haben das Wohnungsamt aus den frühen 90er, 80er oder sogar den 70ern ins jetzige Jahrhundert katapultiert", zeigt sich Anja Hagenauer über die vielen Neuerungen des ehemaligen Wohnungsamtes begeistert. Man hat sich in ganz Österreich umgeschaut und das Beste herausgesucht um die Vergabe von städtischen Wohngen in Salzburg zu reformieren.
Aus Wohnungsamt wird Wohnservice
Im sechsten Stock im Kiesel findet sich das Wohnungsamt mit barrierefreiem Empfangsbereich und hellen Räumlichkeiten. Nicht nur optisch hat sich das Wohnungsamt gemausert, das neue Wohnservice bietet auch inhaltlich viele Neuerungen. "es geht nicht nur darum Wohnungen zu bauen, sondern sie an die richtigen Menschen zu bringen", hieß es beim Pressegespräch.
Klare Worte beim Antrag
Der Antrag für eine Mietwohnung ist in klare Worte gefasst und verständlich verfasst. Auf sechs Seiten werden alle relevanten Informationen eingeholt. "Es ist wichtig, das man das in klare Worte fasst. Klare Worte sind die einfachste Form, dass der Antragsteller das versteht", erklärt der Abteilungsvorstand Winfried Wagner. Alte Vergaberichtlinien wurden reformiert. Den einzelnen Bewerber stehen nun jeweils drei Wohnungen bereit, aus denen er auswählen kann.
Drei Wohnungen stehen zur Auswahl
"Krieg ich jetzt wirklich eine Wohnung?" und "Was, das darf ich mir aussuchen?", zeigen sich die Bewerber glücklich. Mittwoch früh startete die Vergabe der Wohnungen in der Stadt. "Wir wollen den Menschen ermöglichen, sich anzusehen, wie sie wohnen wollen", sagt Dagmar Steiner über Bewerber, die bereits in der Planungs- und Bauphase der zukünftigen Wohnungen informiert werden.
Punkte sammeln und Wohnung kassieren
Jeder Bewerber kann Punkte sammeln, die in einer Liste hinterlegt sind. Für Schichtarbeiter gibt es 10 Punkte ebenso für Alleinerziehende. Obdachlosigkeit bringt 30 Punkte und ein Pensionszimmer 20 Punkte. Trennungen, Schwangerschaft, erster Haushalt wie auch das Einkommen oder die Dauer des Hauptwohnsitzes werden mit Punkten bewertet. Extrapunkte gibt es für ehrenamtliche Tätigkeiten. Ohne entsprechende Nachweise gibt es auch keine Punkte. Bei gleicher Punktezahl entscheidet das ältere Datum der Antragstellung. "Das neue Punktesystem wird noch stärker bewirken, dass diejenigen eine städtische Wohnung bekommen, die sie wirklich brauchen", so Winfried Wagner.
Fachkräfte bevorzugt
Fachkräfte in Mangelberufen, wie etwa Pflegekräfte oder in technischen Berufen werden bevorzugt. Allerdings ist eine hier zu vergebenen Wohnung befristet und mit dem Arbeitsverhältnis gekoppelt.
Jährlich verlängern
Der Antrag auf eine Wohnung muss jedes Jahr schriftlich verlängert werden. Geschieht das nicht, erlischt der Antrag. Eine Verlängerung, sowie Antragsstellung werden sich in Zukunft auch online erledigen lassen. Die analoge Form wird jedoch weiterhin fortgesetzt. Das PDF-Antragsformular können Sie hier einsehen und downloaden.
Um die Nachhaltigkeit der Durchführung zu gewährleisten, wurde ein Monitoring eingeführt. So werden unter anderem in einer Siedlung mit Überalterung nicht noch mehr ältere Menschen durch einen Zuzug dort zusammengefasst. Ein gesunder Mix soll es sein.
Zwei Sozialarbeiter unterstützen im Wohnservice
"Wir können nicht jeden helfen", erklärt Dagmar Steiner die Problematik mancher Antragsteller. Zwei Sozialarbeiter, die im Wohnservice angestellt sind greifen unterstützend unter die Arme und stehen dort, wo Hilfe benötigt wird, begleitend zur Seite.
AirBnB wird in Salzburg gesperrt
Wer seine städtische Wohnung zweckentfremdet oder missbraucht, wie etwa durch eine Weitervermietung an Airbnb wird gesperrt. Die Sperre wird für zehn Jahre aufrecht gehalten.
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