"Ein Kontrapunkt zu der Lieblichkeit"
Der Künstler Bernhard Gwiggner im Gespräch über seine "rosa Gefängniszelle".
Wie ist die Idee zu der Gefängniszelle als Kunstobjekt entstanden?
BERNHARD GWIGGNER: Die unmittelbare Nähe des Kajetanerplatzes zum Gefängnis hat mich auf die Idee gebracht, dieses Thema zu bearbeiten. Es geht für mich auch um grundsätzliche Fragen nach Inklusion und Exklusion in unserer Gesellschaft.
Warum haben Sie die Farbe Rosa für die Zelle gewählt?
BERNHARD GWIGGNER: Durch den auffälligen rosafarbenen Kubus möchte ich einen widerspenstigen, zeitgemäßen Kontrapunkt zur Lieblichkeit des Platzes und der Salzburger Altstadt generell schaffen. Auch das Material spielt dabei eine Rolle: Meine Zelle wird aus Dämmstoff sein, ein weiches Material, das einen Gegenpol zu einer echten Gefängniszelle darstellt.
Soll die rosa Zelle die Gesellschaft auch auf einen "wunden Punkt" aufmerksam machen, auf ein Thema, das gern tabuisiert wird?
BERNHARD GWIGGNER: Ich möchte mit dem Objekt die Kommunikation anregen. Es ist tatsächlich ein Tabuthema im negativen Sinn, aber: Es ist ein Ort, an dem Menschen leben und das im Kern der Stadt – das muss man den Menschen bewusst machen. Ich werde auch Gesprächsrunden mit Künstlern abhalten, um einen breiten Zugang zu schaffen.
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