Städtetourismus
"Der 'Lebensraum Tourismus' ist zentrales Anliegen"
Die Stadt-Tourismus-Chefin Christine Schönhuber über "Geheimtipps" und Herausforderungen im Tourismus.
SALZBURG. Pittoreske Altstadt, viel Natur, Kultur und Kulinarik: Die Landeshauptstadt übt auf Gäste aus nah und fern eine Faszination aus und erfreut sich als Reiseziel ungebrochener Beliebtheit. Die Tourismus-Chefin der Stadt Salzburg, Christine Schönhuber, spricht im Interview über "Geheimtipps", Zielgruppen und künftige Herausforderungen.
Die Stadt Salzburg erfreut sich bei Touristen rund um den Globus hoher Beliebtheit. Was macht für Sie diese Faszination der Stadt aus, über welches Alleinstellungsmerkmal verfügt Salzburg im Vergleich zu anderen Städten?
Christine Schönhuber: "Die Stadt Salzburg punktet mit vielen Argumenten, allen voran mit ihrem internationalen Ruf als Kulturstadt. Als Musikstadt füllen wir die Stadt mit 4.500 Konzerten und Veranstaltungen im Jahr – und das auf sehr hohem Niveau. Auch im Bereich der bildenden Kunst hat Salzburg viel zu bieten, man denke an die zahlreichen Museen und Galerien und die vielen Installationen im öffentlichen Raum. Die Kulisse dafür ist eine Altstadt, deren Gässchen und Durchhäuser gespickt sind mit Traditionsbetrieben und vielfältigen Restaurants. Letztendlich ist es sicher auch die spannende Mischung aus Natur und Kultur."
Neben den "Klassikern" wie Festung Hohensalzburg, Schloss Hellbrunn und dem Mirabellgarten – welche "Geheimtipps", die touristisch noch nicht so bekannt sind, sollte man Ihrer Ansicht nach auf jeden Fall besuchen in Salzburg?
Christine Schönhuber: "Unter den Museen ist das ‚Museum Kunst der Verlorenen Generation’ ein Schatz, den es zu heben gilt. Da steckt viel Herzblut drin. Bei Erkundungstouren durch die Stadt kann ich den Würth Skulpturenpark im Schloss Arenberg empfehlen. Das ist eine wunderschöne Verbindung aus Natur, Kunst und Entschleunigung."
Die Stadt Salzburg wird von Menschen aller Altersgruppen besucht – gibt es darüber hinaus spezifische Zielgruppen, die Sie künftig vermehrt ansprechen?
Christine Schönhuber: "Unser großes Augenmerk gilt dem Qualitätsgast, der in der Stadt und ihrer Umgebung übernachtet. Die digitalen Kanäle der Kommunikation ermöglichen eine hervorragende Zielgruppenansprache, auch in Hinblick auf Herkunftsmärkte. Unsere Ziele sind und bleiben die Verlängerung der Aufenthaltsdauer und die Stärkung der Nebensaison."
Begriffe wie "Overtourism", Lenkung beziehungsweise Entflechtung der Besucherströme fallen immer wieder, wenn es um den Tourismus in der Landeshauptstadt geht. Wo sehen Sie die großen künftigen Herausforderungen?
Christine Schönhuber: "Für mich ist der ‚Lebensraum Tourismus’ ein zentrales Anliegen, also die balancierte Koexistenz von Einheimischen, Gästen und Wirtschaft. Ein Zuviel an Tourismus ist für die Bevölkerung weder räumlich noch zeitlich verträglich. Die Verteilung der Gäste auf Nebensaisonen und Tagesrandzeiten kann dem genauso entgegenwirken wie eine Entzerrung innerhalb des Stadtgebietes."
Einen weiteren Bericht zu diesem Thema findet ihr hier:
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