GEMED soll Arzneimittelsicherheit für Seniorenheimbewohner erhöhen

Strasser, Kirchgatterer, Fürthauer, Kretschmer, Huss, Haitzer | Foto: Neumayr
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SALZBURG (lg). Für den Großteil der Seniorenheim-Bewohner gehört die regelmäßige Einnahme von Medikamenten zum Alltag. Drei Viertel der Bewohner in Alten- und Pflegeinrichtungen nehmen über fünf Wirkstoffe gleichzeitig ein. Rund 50 Prozent von ihnen nehmen sogar über zehn Wirkstoffe ein. Durch die Kombination von verschiedenen Medikamenten kann es oft zu gefährlichen Neben- und Wechselwirkungen bei den Betroffenen kommen. Um die Arzneimittelsicherheit für die Seniorenheim-Bewohner zu erhöhen, initiierten die Salzburger Apotheker gemeinsam mit Partnern aus dem Gesundheitswesen das Pilotprojekt "GEMED - das multiprofessionelle Geriatrische Medikationsmanagement".

Richtige Anwendung zentrales Element

Risiken, die bei der gleichzeitigen Einnahme mehrerer Medikamente auftreten (Polymedikation), können durch eine noch engere Vernetzung von Heim, Arzt und Apotheker gesenkt werden. Durch die sachgemäße Anwendung von Arzneimitteln und regelmäßige, strukturierte Kommunikation zwischen den betroffenen Berufen können gesundheitsgefährdende Fehler vermieden werden. Gemeinsam mit rund 30 praktischen Ärzten, Pflegedienstleitungen und Vertretern von zehn Seniorenheimen in den Bezirken und den betroffenen Gemeinden haben Salzburger Apotheker daher das GEMED-Netzwerk geknüpft. Mit dem Projekt sollen die Betreuungs- und Versorgungsqualität der betroffenen Heimbewohner verbessert und durch regelmäßige Kommunikation zwischen Apotheker, Arzt und Pflegefachkraft Medikationsfehler vermieden werden.
"Ziel unseres Projektes ist, in enger Abstimmung mit den Pflegern und betreuenden Ärzten die Medikation der Seniorenheim-Bewohner zu optimieren und die Lebensqualität zu erhöhen. Daraus soll ein Erfolgsmodell als Basis für eine Anwendung in ganz Österreich entwickelt werden", so Diemut Strasser, Projektleitung und Vizepräsidentin der Salzburger Apothekerkammer.

Genaue Erfassung der Abläufe

Mittels einer speziellen Software werden risikoreiche Kombinationen von Arzneimitteln identifiziert. Geriatrisch geschulte Apotheker führen Medikationsanalysen durch – schauen sich also die verordneten Therapien von Bewohner zu Bewohner genau durch und geben diese Analyse dann an die jeweilige Stationsleitung weiter. Zusätzlich beobachten die Pflegefachkräfte die Bewohner und protokollieren auftretende Zustandsveränderungen, die im Zusammenhang mit einem Arzneimittel stehen können. Alle Bereiche des gesamten Medikationsprozesses wie Lagerung der Arzneimittel im Heim, Aufteilung in Einnahmezeitpunkte, die Einnahme an sich, die Therapiebeobachtung und die Dokumentation des Therapieverlaufs werden genau erfasst und auf Verbesserungspotentiale überprüft

Beim Projekt dabei

Mit dabei sind die Senioren- und Pflegeheime in Abtenau (Tennengau), Bad Gastein, Bad Hofgastein, Radstadt, Schwarzach und Werfen (Pongau) sowie Maishofen, Mittersill, Kaprun und Zell am See (Pinzgau). Rund 600 Bewohnerinnen und Bewohner von Seniorenheimen in diesen Gemeinden sind erfasst. Die Projektkosten belaufen sich auf rund 240.000 Euro, den Löwenanteil stellt die österreichische Apothekerkammer, rund 80.000 Euro kommen vom Verein LEADER Pongau.
Das Projekt GEMED läuft über einen Zeitraum von 15 Monaten bis einschließlich Dezember 2017

Strasser, Kirchgatterer, Fürthauer, Kretschmer, Huss, Haitzer | Foto: Neumayr
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