Diese Schüler kämpfen in Singapur um den Titel Physik-Weltmeister
Vier Salzburger sind im fünfköpfigen Nationalteam vertreten – jetzt heißt es Daumendrücken
Das fünfköpfige österreichische Nationalteam für die Physik-WM vom 5. bis 12. Juli in Singapur ist fest in Salzburger Hand: Für den Sieg gegen 31 andere Teams kämpfen dort Philipp Reindl aus Saalbach (er besucht die HTL Leoben), Amir Dellali aus dem BRG Salzburg, Valentin Wiesinger und Jonathan Hell aus dem Akademischen Gymnasium Salzburg und Jakob Fiechtner vom Akademischen Gymnasium Innsbruck.
Ein Jahr lang haben sich die Physik-begeisterten Schüler auf die die Physik-WM – (IYPT) International Young Physicists' Tournament – vorbereitet. Dabei galt es möglichst viele der insgesamt 17 als "Problems" formulierten Aufgaben zu lösen. Echte "Probleme" bedeutete das für die Salzburger Schüler und ihren Tiroler Kollegen aber nicht – auch wenn die Anforderungen hoch sind. "Es geht nicht nur darum, die Aufgaben zu lösen", erklärt Betreuer Michael Scherbela. Er startet im Herbst sein Doktoratsstudium an der TU Graz und war als Schüler selbst einmal Teilnehmer bei der Physik-WM. "Dort schlagen die gegnerischen Teams vor, welches der "Problems" man präsentieren und – ganz wesentlich – auch diskutieren soll. Dieser Diskussionsaspekt mit den Gegnern ist ein wesentlicher Teil der Physik-WM. Man muss seine Theorie und seine Lösung verteidigen."
Amir Dellali ist bereits zum zweiten Mal bei einer Physik-WM dabei. An Physik fasziniert ihn, dass sich dank Formeln aus Mathematik und Physik Prozesse beschreiben lassen, die mit der Praxis übereinstimmen. "Es stimmt halt, was man in Physik lernt – und man kann es selbst überprüfen", ergänzt Philipp Reindll. Scheinbar simple Beispiele aus dem Alltag zu erklären, das sei eine interessante Herausforderung, findet Valentin Wiesinger. Jonathan Hell: "Das Schöne an Physik ist, dass sie universell anwendbar ist. Wenn ich Physik verstehe, dann sehe ich auch die vielen Anwendungsgebiete im Alltag."
Wie sie die Aufgaben für die Physik-WM lösen und vor allem wie sie ihre "Verteidigungslinie" anlegen, davon dürfen die WM-Teilnehmer noch nicht zu viel verraten – denn die Konkurrenzbeobachtung ist stark ausgeprägt. Dennoch ein Beispiel: Wir alle kennen es, wenn Luft über einer heißen Oberfläche, etwa einem Autodach, zu flimmern beginnt und das Bild unscharf ist. "Eine Aufgabe bei der Physik-WM ist es, das nicht nur physikalisch zu erklären, sondern auch herauszufinden, ob sich dieser Effekt verstärken lässt – etwa so, dass man auch die Bewegungen von Luft über einer warmen Handfläche sichtbar machen kann", erklärt Michael Scherbela. Wozu das gut sein soll? "Wenn ich mal weiß, wie das funktioniert, gibt es viele Anwendungsmöglichkeiten: Zum Beispiel lässt sich der Treibstoffverbrauch eines Flugzeuges optimieren, indem ich erkenne bzw. berechne, wie sich die Luft über den Tragflächen verhält."
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