Sehschwächen
Augenoptiker fordern mehr Sicherheit auf den Straßen
Im letzten Jahr wurden in Österreich rund 38.000 Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt. Aus der Sicht der Salzburg Augenoptiker hätten einige Unfälle, durch einen besseren Umgang mit Sehschwächen verhindert werden können. Denn zu den häufigsten Ursachen für Autounfälle würde auch mangelhaftes Sehen gehören. Besonders ab dem 40. Lebensjahr steige das Risiko aufgrund von altersbedingten Sehschwächen.
SALZBURG. Ablenkung und unangepasste Geschwindigkeit gelten als Hauptgründe für Verkehrsunfälle. Doch diese Interpretation greift zu kurz, meint Markus Plörer, Salzburger Landesinnungsmeister der Augen- und Kontaktlinsenoptiker: „Ich bin überzeugt, dass mit einem jährlichen Sehtest und die für die eigenen Fahrgewohnheiten optimal abgestimmte Sehkorrektur einige dieser Unfälle nicht stattgefunden hätten. "
Die drei gefährlichsten Sehprobleme beim Autofahren
Die Salzburger Landesinnung der Augenoptiker sieht drei Gründe als wesentlich für die Entstehung von Unfällen durch Sichtproblemen an - Ablenkung, Blendung und Dunkelheit.
"Die größte Unfallursache im Straßenverkehr ist bekanntlich die Ablenkung. Was dabei häufig übersehen wird, ist, dass es dabei nicht nur um Handygespräche während der Fahrt geht“, sagt Plörer.
Ab Mitte 40 verändere sich das Sehen und dadurch für Autofahrer schwieriger, mit dem Blick zwischen Straße und Armaturenbrett (also Ferne und Nähe) hin- und herzuwechseln und beispielsweise die Signale von Navi oder Rückfahrkamera sofort richtig zu erfassen.
Die Beschäftigung damit lenkt vom Straßenverkehr ab und es vergehen kostbare Sekunden.
„Das ist ein Sicherheitsproblem, das etwa mit Spezialbrillen für die Autofahrt leicht in den Griff zu bekommen wäre. Sie ermöglichen den gleitenden Übergang zwischen den zwei Sehdistanzen und verkürzen die Reaktionszeit", so Plörer.
Sonnenbrillen verhindern Blendung beim Autofahren
Auch schiefgegangene Überholmanöver, zu hohe Geschwindigkeiten und das Abkommen von der Straße können gerade im Herbst an einem Sehproblem liegen: der Blendung. „Das Ausmaß wird von Autofahrern gerne unterschätzt. Im Herbst steht die Sonne tief und das Licht wird noch dazu vom oft feuchten Asphalt stark reflektiert. Es kann durchaus vorkommen, dass man um die Kurve fährt und mit einem Schlag ‚erblindet‘.“ Die gewählte Geschwindigkeit ist auf einmal viel zu hoch, aus einem Routinemanöver wird ein Sicherheitsrisiko. Eine Sonnenbrille mit Polarisationsfilter, moderner Anti-Blend-Technologie und einer entsprechenden Tönung könnte das Unfallrisiko reduzieren.
Bei Problemen mit der Dunkelheit zum Augenarzt
Im umgekehrten Fall kann die im Herbst rascher einsetzende Dunkelheit zum Problem werden. Wer sich beim Fahren am Abend unwohl fühlt, könnte eventuell unter einer Dämmerungsmyopie (Dämmerungskurzsichtigkeit) leiden. Die Ursache dafür seien die in der Dunkelheit größeren Pupillen, welche zur Änderung der Lichtbrechung in den Augenführen können. In diesem Fall empfehlen die Experten unbedingt die Sehstärke testen zu lassen, bevor defensives Fahrverhalten zum Sicherheitsrisiko wird.
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