Reizüberflutung im digitalen Zeitalter
Österreicher schwimmen in der Informationsflut
Über 70 Prozent der Österreicher fühlen sich von Informationen überflutet, hat das digitale Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent.com in einer repräsentativen Umfrage zum Thema Reizüberflutung herausgefunden. Im Schnitt bis zu 61 neue Informationen in Form von Nachrichten erhält die jüngste Altersgruppe (14-19 Jahre) auf dem Smartphone.
SALZBURG. Ständig läutet das Smartphone, der Laptop kündigt im Minutentakt neue E-Mails an – und das jeden Tag. Eine Dauerberieselung mit Informationen – ein Merkmal der modernen Zeit. Diese Entwicklung hat aber auch ihre Schattenseiten und die hat das digitale Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent.com in einer repräsentativen Umfrage zum Thema Reizüberflutung herausgefunden. Befragt wurden web-aktive Personen aus Österreich zwischen 14 und 69 Jahren. Demnach fühlen sich über 70 Prozent der Österreicher von Informationen überflutet.
Second Screen omnipräsent
Seit Jahren ist das Smartphone ein treuer Begleiter der Menschen. Entweder es ist in der Hosen- oder Handtasche mit von der Partie und mehrmals pro Stunde wird von allen Altersgruppen überprüft, was es so Neues gibt. Standesgemäß wird von der jüngster Altersgruppe (14-19-Jährige) bis zu neun Mal stündlich aufs Handy geschaut, ob sich nicht was getan hat. Das ist aber nicht verwunderlich, da sie im Schnitt bis zu 61 neue Informationen in Form von Nachrichten (SMS, WhatsApp) über den Tag verteilt erhält. Bei älteren Gruppen wie der 50-69-Jährigen sind es nur zwölf oder weniger Nachrichten am Tag.
Mehr als ein Drittel (34 Prozent) der Österreicher geben zu, neben dem Fernsehen mehrmals in der Stunde zum Handy oder Tablet zu greifen. Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com, sagt dazu: "Der Second Screen ist in den heimischen Wohnzimmern längst omnipräsent."
Abschalten Fehlanzeige nach Dienstschluss
Puncto Arbeit und Dienstschluss gab jeder zweite befragte Büroangestellte an, nach getaner Arbeit nicht abzuschalten und mindestens einmal pro Woche im Feierabend noch erreichbar zu sein. Was E-Mails angehen, haben 23 Prozent sofort das Bedürfnis darauf zu klicken. "Gründe für den Drang nach permanenter Informationsaufnahme könnten im Verständnis der modernen Arbeitswelt liegen. Mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen (94 Prozent) sowie ein steigender Grad an Komplexität gehören im Job für die Mehrheit zur Norm (93 Prozent)", fasst Schwabl zusammen. Ebenfalls hohe Zustimmung fanden die ständige Erreichbarkeit (81Prozent).
Stress, Müdigkeit und Reizbarkeit
Die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben verschwimmen mehr aufgrund der permanenten Flut an neuen Reizen. Dies wird auch mehrheitlich so wahrgenommen, nämlich von 74 Prozent der Befragten.
Stress (49 Prozent), Müdigkeit (48 Prozent) und Reizbarkeit (47 Prozent) zählen du den am häufigsten wahrgenommenen Symptomen. Entschleunigung ihres Alltags und Berufs sind demnach die größten Wünsche der Österreicher.
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