Bundesheer
Den Gipfel erreicht
Nach zwanzig Wochen konnten vier österreichische Soldaten den Sommerteil des bi-nationalen Heeresbergführerlehrganges 2019 positiv absolvieren. Neben den Österreichern schlossen auch sieben deutsche Soldaten sowie jeweils ein Lehrgangsteilnehmer aus den Niederlanden und Belgien den Sommerteil ab. Ein langer Weg liegt hinter ihnen, der die zukünftigen Heeresbergführer nach Absolvierung der Aufnahmeprüfung durch ganz Europa führte. Die Ausbildung vermittelt zuerst alle Grundlagen des Bewegens und Führens im extremen Gelände. Diese Fähigkeiten werden in Prüfungsaufenthalten abgefragt. Beherrschen die Soldaten die Grundfertigkeiten eines Bergführers und können sich sicher unter verschiedensten Umfeldbedingungen bewegen, kommt es zur Anwendung im Rahmen der militärischen Kernkompetenzen. Die Gebirgskampfausbildung stellt den abschließenden Höhepunkt dar, denn hier müssen Aufträge mit voller Kampfausrüstung in Gefechtssituationen bewältigt werden.
Fels-Basis Ausbildung im Frankenjura
Die erste Station des Lehrganges im Frankenjura dient der Vermittlung der grundlegenden Fähigkeiten im Felsklettern. Dafür eignet sich dieses Sportklettergebiet aufgrund der Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten sehr gut. Eine solide Basis in der Klettertechnik ist Grundvoraussetzung für die Bewältigung militärischer Aufträge im Hochgebirge.
Fels-Alpin Ausbildung im Wilden Kaiser
Können sich die Lehrgangsteilnehmer sicher in kurzen, gut abgesicherten Sportkletterrouten bewegen und verfügen über Basiswissen in Sicherungs- und Seiltechnik, folgt die nächste Steigerung. Der Aufenthalt im Wilden Kaiser dient dem Erlernen des Alpinkletterns. Hier müssen immer längere Routen auch unter Verwendung von mobilen Sicherungsmitteln und Felshaken bewältigt werden.
Fels-Prüfungslehrgang in den italienischen Dolomiten
Der erste Prüfungslehrgang des Sommerteils stellt sehr hohe Anforderungen an die Lehrgangsteilnehmer. Es werden Prüfungstouren durchgeführt, die von den Anwärtern zuerst geplant und danach komplett selbstständig durchgeführt werden müssen. In der Wiege des Felskletterns wurden zahlreiche anspruchsvolle Prüfungstouren absolviert, darunter auch einige alpine Nordwände, die hohe Anforderungen an die physische und psychische Leistungsfähigkeit stellten.
Hochtouren-Basis Ausbildung in den Ötztaler Alpen
Um die Heeresbergführeranwärter für den alpinistischen Höhepunkt in Chamonix fit zu machen, wurde am Fuße der Wildspitze Eisausbildung betrieben. Das Bewegen im vergletschertem und kombinierten Gelände erfordert neben Spaltenbergungstechniken auch die klassische Führungstechnik eines Bergführers, das „Führen am kurzen Seil“.
Hochtouren-Prüfungslehrgang in Chamonix
Das Mekka des Alpinismus verlangt alle Fähigkeiten, über die ein Heeresbergführer im Hochgebirge verfügen muss, auf sehr hohem Niveau ab. Eine Spitzenleistung lieferte der österreichische Anteil des Heeresbergführerlehrganges am „Teufelsgrat“ auf den Mont Blanc du Tacul ab. Die Besteigung in 17 Stunden führte die Teilnehmer unter Aufsicht des Ausbildungsteams an ihre Leistungsgrenzen. Somit kann der Heeresbergführer militärischen Aufträgen nach Abschluss seiner Ausbildung mit den nötigen Leistungsreserven begegnen.
Ausbildungsabschnitt Alleinstellungsmerkmale des Heeresbergführers
Nach dem eine solide Grundlage in der Bewegungsausbildung unter allen Umfeldbedingungen im Sommer geschaffen wurde, kann der Anwärter nun militärische Aufträge mit der dementsprechenden Gefechtsausrüstung absolvieren. Diese Alleinstellungsmerkmale umfassen die Ausbildung in speziellen Führungstechniken, der organisierten Bergrettung, der Heeresflugrettung und finden ihren krönenden Abschluss in der Gebirgskampfausbildung. Nur durch die methodisch aufbauende Ausbildung kann sichergestellt werden, dass der Heeresbergführer über die notwendige Sicherheit zur Bewegung im extremen Gelände verfügt. Dafür muss in den ersten Abschnitten der Ausbildung das Schwergewicht in der Bewegungsausbildung liegen. Diese Bewegungsausbildung bildet die notwendige Grundlage für das Erfüllen von Gefechtsaufträgen in voller Kampfausrüstung.
Ein wichtiger Schritt
Nach dem Abschluss des Sommerteils des Heeresbergführerlehrganges absolvieren die Lehrgangsteilnehmer nun die Ausbildung zum Truppensprengbefugten. Danach erfolgt eine verdiente Urlaubsphase bevor zu Beginn des nächsten Jahres der Winterteil beginnt.
Der Heeresbergführer als Spezialist für Einsätze im Gebirge bildet das Rückgrat der österreichischen Gebirgstruppe und ist international hoch angesehen. Die Leistungen der Heeresbergführer bei unzähligen Einsätzen im In- und Ausland bestätigen die hohe Qualität dieser Eliteausbildung.
Kurzbeitrag Social Media
Gipfel erreicht
Vier österreichische Soldaten konnten gemeinsam mit Kameraden aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien den Heeresbergführerlehrgang Sommer 2019 positiv absolvieren. Die Ausbildung führte die Teilnehmer in die höchsten Berge Europas und fand ihren krönenden Abschluss im Rahmen einer Gebirgskampfübung am Truppenübungsplatz Wattener Lizum.
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